Gletscher auf Neuseeland: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klimawandel
K (Änderungen von Dieter Kasang (Diskussion) wurden auf die letzte Version von Hiwi Dbs4 zurückgesetzt)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Franz josef2001.JPG|thumb|320px|Franz-Josef-Gletscher 2001 ]]
<p><img src="/klimawandel/upload/Franz_josef2001.JPG" _fck_mw_filename="Franz josef2001.JPG" width="320" _fck_mw_origimgwidth="558" _fck_mw_origimgheight="525" _fck_mw_type="thumb" alt="Franz-Josef-Gletscher 2001" title="Franz-Josef-Gletscher 2001" class="fck_mw_frame fck_mw_right" style="vertical-align:middle;" /> <img src="/klimawandel/upload/Franz_josef2011.jpg" _fck_mw_filename="Franz josef2011.jpg" width="320" _fck_mw_origimgwidth="600" _fck_mw_origimgheight="600" _fck_mw_type="thumb" alt="Franz-Josef-Gletscher 2011" title="Franz-Josef-Gletscher 2011" class="fck_mw_frame fck_mw_right" style="vertical-align:middle;" />
[[Bild:Franz josef2011.jpg|thumb|320px|Franz-Josef-Gletscher 2011 ]]
</p>
== Übersicht ==
<h2> Übersicht </h2>
 
<p>In den bis über 3000 m hohen Südlichen Alpen Neuseelands sind 3132 Gletscher registriert, die eine Fläche von 1139 km<sup>2</sup> bedecken. Die meisten sind kleinere Kar- und Hanggletscher<span id="articleText">, die jeweils eine Fläche von weniger als 0,2 km<sup>2</sup> besitzen</span>.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Winkler 2015" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">Winkler, S. (2015): Die gegenwärtige Situation der Gletscher auf Neuseeland. In: Lozán, J. L., H. Grassl, D. Kasang, D. Notz &amp; H. Escher-Vetter (Hrsg.). Warnsignal Klima: Das Eis der Erde, 123-129</span> In den zentralen Südlichen Alpen gibt es aber auch große Talgletscher, die teilweise mit dicken Schotterschichten bedeckt sind.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Chinn 2005" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">Chinn, T.J., Winkler, S., Salinger, M.J., Haakense, N., (2005): Recent glacier advances in Norway and New Zealand: a comparison of their glaciological and meteorological causes. Geografiska Annaler 87A (1), 141–157</span> Der größte ist der Tasman-Gletscher mit einer Fläche von 95 km<sup>2</sup>. Seine Eismasse macht ca. 30&#160;% des neuseeländischen Eisvolumens aus.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Purdie 2011" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">Purdie, H., et al. (2011): Interannual variability in net accumulation on Tasman Glacier and its relationship with climate, Global and Planetary Change 77, 142–152</span> Das Eisvolumen sämtlicher Gletscher auf der Südinsel Neuseelands wurde für 2008 auf 46,1 km<sup>3</sup> Wasseräquivalente geschätzt.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Chinn 2012" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">T. Chinn, B.B. Fitzharris, A. Willsman, M.J. Salinger (2012): Annual ice volume changes 1976–2008 for the New Zealand Southern Alps, Global and Planetary Change 92–93, 105-118</span>
In den bis über 3000 m hohen Südlichen Alpen Neuseelands sind 3144 Gletscher registriert, die eine Fläche von 1158 km<sup>2</sup> bedecken. Die meisten sind kleinere Kar- und alpine Gletscher. In den zentralen Südlichen Alpen gibt es aber auch große Talgletscher, die teilweise mit dicken Schotterschichten bedeckt sind.<ref name="Chinn 2005">Chinn, T.J., Winkler, S., Salinger, M.J., Haakense, N., (2005): Recent glacier advances in Norway and New Zealand: a comparison of their glaciological and meteorological causes. Geografiska Annaler 87A (1), 141–157</ref> Der größte ist der Tasman-Gletscher  mit einer Fläche von 95 km<sup>2</sup>. Seine Eismasse macht ca. 30 % des neuseeländischen Eisvolumens aus.<ref name="Purdie 2011">Purdie, H., et al. (2011): Interannual variability in net accumulation on Tasman Glacier and its relationship with climate, Global and Planetary Change 77, 142–152</ref> Das Eisvolumen sämtlicher Gletscher auf der Südinsel Neuseelands wurde für 2008 auf  46,1 km<sup>3</sup> Wasseräquivalente geschätzt.<ref name="Chinn 2012">T. Chinn, B.B. Fitzharris, A. Willsman, M.J. Salinger (2012): Annual ice volume changes 1976–2008 for the New Zealand Southern Alps, Global and Planetary Change 92–93, 105-118</ref>
</p><p>Die südlichen Alpen liegen im Westwindgürtel mit einem starken Abfall der Niederschläge von West nach Ost. Die mittleren Jahresniederschläge reichen von 3000 mm an der niedrigen Westküste bis zu 10 000 mm in den Höhenlagen der Westseite der Südlichen Alpen.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Chinn 2005" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span>
 
</p>
Die südlichen Alpen liegen im Westwindgürtel mit einem starken Abfall der Niederschläge von West nach Ost. Die mittleren Jahresniederschläge reichen von 3000 mm an der niedrigen Westküste bis zu 10 000 mm in den Höhenlagen der Westseite der Südlichen Alpen.<ref name="Chinn 2005" />
<h2> Änderungen </h2>
 
<p>Während die Gletscherzungen der kleineren Gletscher um etwa 5 Jahre verzögert auf klimatische Änderungen regieren, beträgt die Verzögerung der großen Talgletscher bis zu 100 Jahre. Um 1900 unterschied sich die Länge der meisten Gletscher kaum von der der Kleinen Eiszeit. Und auch in den ersten drei Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts gab es keine nennenswerten Änderungen. Über das ganze letzte Jahrhundert haben die neuseeländischen Gletscher aber ähnlich an Länge verloren wie andere Gletscher in der Welt. So sind die kleineren Kar- und alpinen Gletscher nahezu auf die Hälfte ihrer Ausdehnung während der Kleinen Eiszeit geschrumpft, während die Talgletscher nur etwa ein Viertel ihrer ursprünglichen Länge verloren haben. Insgesamt wurde die vergletscherte Fläche um 23-32&#160;% reduziert.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Chinn 2005" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span>
== Änderungen ==
</p><p>Ähnliche Veränderungen lassen sich auch für das Eisvolumen beobachten. Für 1976 wurde das Eisvolumen sämtlicher Gletscher auf der Südinsel Neuseelands noch mit 54,5 km<sup>3</sup> geschätzt, 2008 lag es bei 46,1 km<sup>3</sup>. Die Volumenabnahme in den 32 Jahren von 1976 bis 2008 betrug demnach 8,4 km<sup>3</sup> bzw. 15&#160;%. Die Mehrheit der Gletscher besteht aus kleinen bis mittleren Gletschern, die relativ schnell auf klimatische Änderungen, die z.B. die Schneefallgrenze nach oben verschieben und/oder die Gletscherzunge stärker abschmelzen lassen, reagieren. Etwa 12 größere Gletscher reagieren dagegen nur sehr langsam und befinden sich nicht im Gleichgewicht mit dem heutigen Klima. Sie zeigen in ihrem gegenwärtigen Verhalten noch Reaktionen auf Klimaänderungen über das gesamte 20. Jahrhundert. Der Volumenverlust geschah bei ihnen hauptsächlich dadurch, dass die Gletscherzungen zerfielen, wenn das Gletscherende unter das Niveau der ausfließenden Gletscherbäche gelangte. Anschließend haben sich oft Gletscherseen gebildet, in die die Gletscher kalbten und damit weitere Masse verloren. Die 12 großen Gletscher haben zu dem gesamten Volumenverlust von 8,4 km<sup>3</sup> zwischen 1976 bis 2008 mit fast 6 km<sup>3</sup> mehr als Zweidrittel beigetragen.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Chinn 2012" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span> <img src="/klimawandel/upload/Eisvolumen_Neuseeland.jpg" _fck_mw_filename="Eisvolumen Neuseeland.jpg" width="420" _fck_mw_origimgwidth="470" _fck_mw_origimgheight="307" _fck_mw_type="thumb" alt="Änderung des Eisvolumens in den Neuseeländischen Alpen 1976-2008" title="Änderung des Eisvolumens in den Neuseeländischen Alpen 1976-2008" class="fck_mw_frame fck_mw_right" style="vertical-align:middle;" /> Die Rate des Eisvolumenverlusts betrug 1976-2008 etwa 0,3 km<sup>3</sup> pro Jahr. Man nimmt an, dass sie damit deutlich unter der Verlustrate zwischen 1850 und 1976 liegt, die auf 0,5-0,8 km<sup>3</sup> pro Jahr geschätzt wurde. Das Eisvolumen aller neuseeländischen Gletscher betrug 1850 nach Berechnungen etwa 170 km<sup>3</sup>, wovon nur noch etwas mehr als ein Viertel übrig geblieben ist. In den letzten drei Jahrzehnten zeigten die Gletscherveränderungen starke Schwankungen. Es gab Perioden mit deutlichen Verlusten, aber auch solche mit einem Wachstum der Gletschermasse. So nahm von Anfang der 1980er bis Ende der 1990er Jahre das Eisvolumen zu, während es danach im wesentlichen wieder abnahm.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Chinn 2012" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span>
Während die Gletscherzungen der kleineren Gletscher um etwa 5 Jahre verzögert auf klimatische Änderungen regieren, beträgt die Verzögerung der großen Talgletscher bis zu 100 Jahre. Um 1900 unterschied sich die Länge der meisten Gletscher kaum von der der Kleinen Eiszeit. Und auch in den ersten drei Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts gab es keine nennenswerten Änderungen. Über das ganze letzte Jahrhundert haben die neuseeländischen Gletscher aber ähnlich an Länge verloren wie andere Gletscher in der Welt. So sind die kleineren Kar- und alpinen Gletscher nahezu auf die Hälfte ihrer Ausdehnung während der Kleinen Eiszeit geschrumpft, während die Talgletscher nur etwa ein Viertel ihrer ursprünglichen Länge verloren haben. Insgesamt wurde die vergletscherte Fläche um 23-32 % reduziert.<ref name="Chinn 2005" />  
</p><p>Nur einige Talgletscher wie der Tasman-Gletscher, der Fox- und der Franz-Josef-Gletscher, die mit dicken Schuttschichten bedeckt sind, wiesen zunächst relativ geringe Eisverluste auf. In der Zeit von 1980 bis Ende der 1990er Jahre sind sie sogar etwas gewachsen. So nahm die Länge des Franz Josef Gletschers um 1200 m zu.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Chinn 2005" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span> Seit etwa 2000 schmelzen jedoch auch die großen Talgletscher deutlich. So hat in den letzten Jahren der Tasman-Gletscher stark an Masse verloren und kalbt z.Zt. in einen Gletschersee. Durch Abschmelzen, Zerfall und Kalben verliert er ungefähr 0,1 km<sup>3</sup> pro Jahr.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Purdie 2011" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span> Auch der Franz-Josef-Gletscher hat sich seit 2001 stark zurückgezogen (s. ABB.).
 
</p>
Ähnliche Veränderungen lassen sich auch für das Eisvolumen beobachten. Für 1976 wurde das Eisvolumen sämtlicher Gletscher auf der Südinsel Neuseelands noch mit 54,5 km<sup>3</sup> geschätzt, 2008 lag es bei 46,1 km<sup>3</sup>. Die Volumenabnahme in den 32 Jahren von 1976 bis 2008 betrug demnach 8,4 km<sup>3</sup> bzw. 15 %. Die Mehrheit der Gletscher besteht aus kleinen bis mittleren Gletschern, die relativ schnell auf klimatische Änderungen, die z.B. die Schneefallgrenze nach oben verschieben und/oder die Gletscherzunge stärker abschmelzen lassen, reagieren. Etwa 12 größere Gletscher reagieren dagegen nur sehr langsam und befinden sich nicht im Gleichgewicht mit dem heutigen Klima. Sie zeigen in ihrem gegenwärtigen Verhalten noch Reaktionen auf Klimaänderungen über das gesamte 20. Jahrhundert. Der Volumenverlust geschah bei ihnen hauptsächlich dadurch, dass die Gletscherzungen zerfielen, wenn das Gletscherende unter das Niveau der ausfließenden Gletscherbäche gelangte. Anschließend haben sich oft Gletscherseen gebildet, in die die Gletscher kalbten und damit weitere Masse verloren. Die 12 großen Gletscher haben zu dem gesamten Volumenverlust von 8,4 km<sup>3</sup> zwischen 1976 bis 2008 mit fast 6 km<sup>3</sup> mehr als Zweidrittel beigetragen.<ref name="Chinn 2012" />
<h2> Ursachen </h2>
[[Bild:Eisvolumen Neuseeland.jpg|thumb|420px|Änderung des Eisvolumens in den Neuseeländischen Alpen 1976-2008]]
<p>Als Ursachen der Gletscheränderungen wurde unter dem Eindruck des Gletscherwachstums Ende des 20. Jahrhunderts lange Zeit der Einfluss des Niederschlags als höher eingeschätzt als der der Temperatur. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Änderungen der jährlichen Mitteltemperatur einen größeren Einfluss auf die Gletschergröße haben als die Änderungen des Niederschlags. Wenn die Jahresmitteltemperaturen über dem Durchschnitt der Jahre 1971-2000 lagen, war die Massenbilanz der Gletscher negativ, lag sie darunter, zeigten die Gletscher eine positive Massenbilanz.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Chinn 2012" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span> Untersuchungen an dem Brewster Gletscher, der wie die meisten Gletscher in Neuseeland im Bereich starker maritimer Niederschläge liegt, haben gezeigt, dass der Gletscher deutlich stärker auf Änderungen der Temperatur reagiert als auf solche der Niederschläge. So sind Niederschlagszu- bzw. -abnahmen um 50&#160;% erforderlich, um die gleiche Wirkung zu erzielen wie eine Temperaturzu- oder -abnahme um 1 °C.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Anderson 2010" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">Anderson, B., et al., (2010): Climate sensitivity of a high precipitation glacier in New Zealand. Journal of Glaciology 56, 114–128.</span>
Die Rate des Eisvolumenverlusts betrug 1976-2008 etwa 0,3 km<sup>3</sup> pro Jahr. Man nimmt an, dass sie damit deutlich unter der Verlustrate zwischen 1850 und 1976 liegt, die auf 0,5-0,8 km<sup>3</sup> pro Jahr geschätzt wurde. Das Eisvolumen aller neuseeländischen Gletscher betrug 1850 nach Berechnungen etwa 170 km<sup>3</sup>, wovon nur noch etwas mehr als ein Viertel übrig geblieben ist. In den letzten drei Jahrzehnten zeigten die Gletscherveränderungen starke Schwankungen. Es gab Perioden mit deutlichen Verlusten, aber auch solche mit einem Wachstum der Gletschermasse. So nahm von Anfang der 1980er bis Ende der 1990er Jahre das Eisvolumen zu, während es danach im wesentlichen wieder abnahm.<ref name="Chinn 2012" />
</p><p>Die Temperaturschwankungen sind wiederum abhängig von den Schwankungen der hier vorherrschenden Westwinde.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Chinn 2012" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span> Ähnlich wie die <a href="Nordatlantische%20Oszillation">NAO</a> im Nordatlantik gibt es auch im Südpazifik eine Dekadenschwankung der Westwindzirkulation, die entscheidend die Wetterbedingungen zwischen 45 °S und 60 °S beeinflusst und damit auch die Gletscher der Südlichen Alpen Neuseelands. Die Schwankungen der Westwindzirkulation sind wiederum abhängig von <a href="ENSO">ENSO</a>: Bei vorherrschenden El-Niño-Bedingungen ist die Westwindzirkulation verstärkt, bei La-Niña-Bedingungen geschwächt. Starke Westwinde bringen kühlere Temperaturen, mehr Wolken und mehr Niederschläge, was das Wachstum der Gletscher begünstigt. Dominieren La-Niña-Bedingungen, verhält es sich umgekehrt. Die Expansion mancher Neuseeländischer Gletscher zwischen 1977 und 1998 fällt nicht zufällig in eine Periode häufiger El-Niño-Ereignisse. Ab 2000 ist die Periode des Gletscherwachstums wieder vorbei. Im letzten Jahrzehnt haben eher La-Niña-Bedingungen mit einer schwächeren Westwindzirkulation vorgeherrscht.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Purdie 2011" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span><span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Chinn 2005" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span>
 
</p>
Nur einige Talgletscher wie der Tasman-Gletscher, der Fox- und der Franz-Josef-Gletscher, die mit dicken Schuttschichten bedeckt sind, wiesen zunächst relativ geringe Eisverluste auf. In der Zeit von 1980 bis Ende der 1990er Jahre sind sie sogar etwas gewachsen. So nahm die Länge des Franz Josef Gletschers um 1200 m zu.<ref name="Chinn 2005" /> Seit etwa 2000 schmelzen jedoch auch die großen Talgletscher deutlich. So hat in den letzten Jahren der Tasman-Gletscher stark an Masse verloren und kalbt z.Zt. in einen Gletschersee. Durch Abschmelzen, Zerfall und Kalben verliert er ungefähr 0,1 km<sup>3</sup> pro Jahr.<ref name="Purdie 2011" /> Auch der Franz-Josef-Gletscher hat sich seit 2001 stark zurückgezogen (s. ABB.).
<h2> Ausblick </h2>
 
<p>Für die Zukunft ist es denkbar, dass <a href="ENSO">El-Niño-Ereignisse</a> häufiger werden, was dann dazu führen könnte, dass die Akkumulation einiger neuseeländischen Gletscher zunimmt und ihre Massenbilanz sich positiv entwickelt. Falls die <a href="Klimaprojektionen">künftige Erwärmung</a> jedoch die 2-Grad-Grenze überschreiten sollte, wird dadurch das Abschmelzen im Sommer so sehr verstärkt und die Schnee-Regen-Grenze soweit sowohl räumlich nach oben wie jahreszeitlich verschoben, dass der Einfluss von El-Niño-Ereignissen auf die Westwinde nur noch von sekundärer Bedeutung sein wird. Die globale Erwärmung wird also in den nächsten Jahrzehnten mit ziemlicher Sicherheit auch bei den neuseeländischen Gletschern zu einem weiteren Verlust an Eismasse führen.<span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="ref" _fck_mw_tagtype="t" name="Purdie 2011" _fck_mw_tagattributes="name" class="fck_mw_ref">_</span>
== Ursachen ==
</p>
 
<h2> Einzelnachweise </h2>
Als Ursachen der Gletscheränderungen wurde unter dem Eindruck des Gletscherwachstums Ende des 20. Jahrhunderts lange Zeit der Einfluss des Niederschlags als höher eingeschätzt als der der Temperatur. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Änderungen der jährlichen Mitteltemperatur einen größeren Einfluss auf die Gletschergröße haben als die Änderungen des Niederschlags. Wenn die Jahresmitteltemperaturen über dem Durchschnitt der Jahre 1971-2000 lagen, war die Massenbilanz der Gletscher negativ, lag sie darunter, zeigten die Gletscher eine positive Massenbilanz.<ref name="Chinn 2012" /> Untersuchungen an dem Brewster Gletscher, der wie die meisten Gletscher in Neuseeland im Bereich starker maritimer Niederschläge liegt, haben gezeigt, dass der Gletscher deutlich stärker auf Änderungen der Temperatur reagiert als auf solche der Niederschläge. So sind Niederschlagszu- bzw. -abnahmen um 50 % erforderlich, um die gleiche Wirkung zu erzielen wie eine Temperaturzu- oder -abnahme um 1 °C.<ref name="Anderson 2010">Anderson, B., et al., (2010): Climate sensitivity of a high precipitation glacier in New Zealand. Journal of Glaciology 56, 114–128.</ref>
<p><span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="references" _fck_mw_tagtype="t" class="fck_mw_references">_</span>
 
</p><p>
Die Temperaturschwankungen sind wiederum abhängig von den Schwankungen der hier vorherrschenden Westwinde.<ref name="Chinn 2012" /> Ähnlich wie die [[Nordatlantische Oszillation|NAO]] im Nordatlantik gibt es auch im Südpazifik eine Dekadenschwankung der Westwindzirkulation, die entscheidend die Wetterbedingungen zwischen 45 °S und 60 °S beeinflusst und damit auch die Gletscher der Südlichen Alpen Neuseelands. Die Schwankungen der Westwindzirkulation sind wiederum abhängig von [[ENSO]]: Bei vorherrschenden El-Niño-Bedingungen ist die Westwindzirkulation verstärkt, bei La-Niña-Bedingungen geschwächt. Starke Westwinde bringen kühlere Temperaturen, mehr Wolken und mehr Niederschläge, was das Wachstum der Gletscher begünstigt. Dominieren La-Niña-Bedingungen, verhält es sich umgekehrt. Die Expansion mancher Neuseeländischer Gletscher zwischen 1977 und 1998 fällt nicht zufällig in eine Periode häufiger El-Niño-Ereignisse. Ab 2000 ist die Periode des Gletscherwachstums wieder vorbei. Im letzten Jahrzehnt haben eher La-Niña-Bedingungen  mit einer schwächeren Westwindzirkulation vorgeherrscht.<ref name="Purdie 2011" /><ref name="Chinn 2005" />
</p>
 
<h2> Lizenzangaben </h2>
== Ausblick ==
<p><span class="fck_mw_template">{{CC-Lizenz}}</span> <span class="fck_mw_template">{{Kontakt}}</span>
Für die Zukunft ist es denkbar, dass [[ENSO|El-Niño-Ereignisse]] häufiger werden, was dann dazu führen könnte, dass die Akkumulation einiger neuseeländischen Gletscher zunimmt und ihre Massenbilanz sich  positiv entwickelt. Falls die [[Klimaprojektionen|künftige Erwärmung]] jedoch die 2-Grad-Grenze überschreiten sollte, wird dadurch das Abschmelzen im Sommer so sehr verstärkt und die Schnee-Regen-Grenze soweit sowohl räumlich nach oben wie jahreszeitlich verschoben, dass der Einfluss von El-Niño-Ereignissen auf die Westwinde nur noch von sekundärer Bedeutung sein wird. Die globale Erwärmung wird also in den nächsten Jahrzehnten mit ziemlicher Sicherheit auch bei den neuseeländischen Gletschern zu einem weiteren Verlust an Eismasse führen.<ref name="Purdie 2011" />
</p><p><span class="fck_mw_special" _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="#set" _fck_mw_tagtype="p">ähnlich wie=Gletscher (Alpen) |ähnlich wie=Gletscher in Nordeuropa |ähnlich wie=Gletscher (Nordamerika) |ähnlich wie=Gletscher in Südamerika |ähnlich wie=Gletscher in den Tropen |ähnlich wie=Gletscher (Polare Gebiete) |Regionales Beispiel von=Gletscher im Klimawandel |Folge von=Aktuelle Klimaänderungen _</span> <span _fck_mw_customtag="true" _fck_mw_tagname="metakeywords" _fck_mw_tagtype="t" class="fck_mw_special">DBS-Wiki-KW,fckSPACEGletscherfckSPACE(Alpen),fckSPACEGletscherfckSPACENordeuropa,fckSPACEGletscherfckSPACE(Nordamerika),fckSPACEGletscherfckSPACESüdamerika,fckSPACEGletscherfckSPACEinfckSPACEdenfckSPACETropen,fckSPACEGletscherfckSPACE(PolarefckSPACEGebiete),fckSPACEGletscherschmelze,fckSPACEAktuellefckSPACEKlimaänderungen,fckSPACEKryosphäre,fckSPACERegionalefckSPACEKlimafolgen</span>
 
</p><span class="fck_mw_category" _fcknotitle="true">Kryosphäre</span> <span class="fck_mw_category" _fcknotitle="true">Regionale Klimafolgen</span>
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
 
== Lizenzangaben ==
{{CC-Lizenz}}
{{Kontakt}}
 
{{#set:
ähnlich wie=Gletscher (Alpen)
|ähnlich wie=Gletscher in Nordeuropa
|ähnlich wie=Gletscher (Nordamerika)
|ähnlich wie=Gletscher in Südamerika
|ähnlich wie=Gletscher in den Tropen
|ähnlich wie=Gletscher (Polare Gebiete)
|Regionales Beispiel von=Gletscher im Klimawandel
|Folge von=Aktuelle Klimaänderungen
}}
<metakeywords>DBS-Wiki-KW, Gletscher (Alpen), Gletscher Nordeuropa, Gletscher (Nordamerika), Gletscher Südamerika, Gletscher in den Tropen, Gletscher (Polare Gebiete), Gletscherschmelze, Aktuelle Klimaänderungen, Kryosphäre, Regionale Klimafolgen</metakeywords>
 
[[Kategorie:Kryosphäre]]
[[Kategorie:Regionale Klimafolgen]]

Version vom 13. April 2016, 10:15 Uhr

<img src="/klimawandel/upload/Franz_josef2001.JPG" _fck_mw_filename="Franz josef2001.JPG" width="320" _fck_mw_origimgwidth="558" _fck_mw_origimgheight="525" _fck_mw_type="thumb" alt="Franz-Josef-Gletscher 2001" title="Franz-Josef-Gletscher 2001" class="fck_mw_frame fck_mw_right" style="vertical-align:middle;" /> <img src="/klimawandel/upload/Franz_josef2011.jpg" _fck_mw_filename="Franz josef2011.jpg" width="320" _fck_mw_origimgwidth="600" _fck_mw_origimgheight="600" _fck_mw_type="thumb" alt="Franz-Josef-Gletscher 2011" title="Franz-Josef-Gletscher 2011" class="fck_mw_frame fck_mw_right" style="vertical-align:middle;" />

Übersicht

In den bis über 3000 m hohen Südlichen Alpen Neuseelands sind 3132 Gletscher registriert, die eine Fläche von 1139 km2 bedecken. Die meisten sind kleinere Kar- und Hanggletscher, die jeweils eine Fläche von weniger als 0,2 km2 besitzen.Winkler, S. (2015): Die gegenwärtige Situation der Gletscher auf Neuseeland. In: Lozán, J. L., H. Grassl, D. Kasang, D. Notz & H. Escher-Vetter (Hrsg.). Warnsignal Klima: Das Eis der Erde, 123-129 In den zentralen Südlichen Alpen gibt es aber auch große Talgletscher, die teilweise mit dicken Schotterschichten bedeckt sind.Chinn, T.J., Winkler, S., Salinger, M.J., Haakense, N., (2005): Recent glacier advances in Norway and New Zealand: a comparison of their glaciological and meteorological causes. Geografiska Annaler 87A (1), 141–157 Der größte ist der Tasman-Gletscher mit einer Fläche von 95 km2. Seine Eismasse macht ca. 30 % des neuseeländischen Eisvolumens aus.Purdie, H., et al. (2011): Interannual variability in net accumulation on Tasman Glacier and its relationship with climate, Global and Planetary Change 77, 142–152 Das Eisvolumen sämtlicher Gletscher auf der Südinsel Neuseelands wurde für 2008 auf 46,1 km3 Wasseräquivalente geschätzt.T. Chinn, B.B. Fitzharris, A. Willsman, M.J. Salinger (2012): Annual ice volume changes 1976–2008 for the New Zealand Southern Alps, Global and Planetary Change 92–93, 105-118

Die südlichen Alpen liegen im Westwindgürtel mit einem starken Abfall der Niederschläge von West nach Ost. Die mittleren Jahresniederschläge reichen von 3000 mm an der niedrigen Westküste bis zu 10 000 mm in den Höhenlagen der Westseite der Südlichen Alpen._

Änderungen

Während die Gletscherzungen der kleineren Gletscher um etwa 5 Jahre verzögert auf klimatische Änderungen regieren, beträgt die Verzögerung der großen Talgletscher bis zu 100 Jahre. Um 1900 unterschied sich die Länge der meisten Gletscher kaum von der der Kleinen Eiszeit. Und auch in den ersten drei Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts gab es keine nennenswerten Änderungen. Über das ganze letzte Jahrhundert haben die neuseeländischen Gletscher aber ähnlich an Länge verloren wie andere Gletscher in der Welt. So sind die kleineren Kar- und alpinen Gletscher nahezu auf die Hälfte ihrer Ausdehnung während der Kleinen Eiszeit geschrumpft, während die Talgletscher nur etwa ein Viertel ihrer ursprünglichen Länge verloren haben. Insgesamt wurde die vergletscherte Fläche um 23-32 % reduziert._

Ähnliche Veränderungen lassen sich auch für das Eisvolumen beobachten. Für 1976 wurde das Eisvolumen sämtlicher Gletscher auf der Südinsel Neuseelands noch mit 54,5 km3 geschätzt, 2008 lag es bei 46,1 km3. Die Volumenabnahme in den 32 Jahren von 1976 bis 2008 betrug demnach 8,4 km3 bzw. 15 %. Die Mehrheit der Gletscher besteht aus kleinen bis mittleren Gletschern, die relativ schnell auf klimatische Änderungen, die z.B. die Schneefallgrenze nach oben verschieben und/oder die Gletscherzunge stärker abschmelzen lassen, reagieren. Etwa 12 größere Gletscher reagieren dagegen nur sehr langsam und befinden sich nicht im Gleichgewicht mit dem heutigen Klima. Sie zeigen in ihrem gegenwärtigen Verhalten noch Reaktionen auf Klimaänderungen über das gesamte 20. Jahrhundert. Der Volumenverlust geschah bei ihnen hauptsächlich dadurch, dass die Gletscherzungen zerfielen, wenn das Gletscherende unter das Niveau der ausfließenden Gletscherbäche gelangte. Anschließend haben sich oft Gletscherseen gebildet, in die die Gletscher kalbten und damit weitere Masse verloren. Die 12 großen Gletscher haben zu dem gesamten Volumenverlust von 8,4 km3 zwischen 1976 bis 2008 mit fast 6 km3 mehr als Zweidrittel beigetragen._ <img src="/klimawandel/upload/Eisvolumen_Neuseeland.jpg" _fck_mw_filename="Eisvolumen Neuseeland.jpg" width="420" _fck_mw_origimgwidth="470" _fck_mw_origimgheight="307" _fck_mw_type="thumb" alt="Änderung des Eisvolumens in den Neuseeländischen Alpen 1976-2008" title="Änderung des Eisvolumens in den Neuseeländischen Alpen 1976-2008" class="fck_mw_frame fck_mw_right" style="vertical-align:middle;" /> Die Rate des Eisvolumenverlusts betrug 1976-2008 etwa 0,3 km3 pro Jahr. Man nimmt an, dass sie damit deutlich unter der Verlustrate zwischen 1850 und 1976 liegt, die auf 0,5-0,8 km3 pro Jahr geschätzt wurde. Das Eisvolumen aller neuseeländischen Gletscher betrug 1850 nach Berechnungen etwa 170 km3, wovon nur noch etwas mehr als ein Viertel übrig geblieben ist. In den letzten drei Jahrzehnten zeigten die Gletscherveränderungen starke Schwankungen. Es gab Perioden mit deutlichen Verlusten, aber auch solche mit einem Wachstum der Gletschermasse. So nahm von Anfang der 1980er bis Ende der 1990er Jahre das Eisvolumen zu, während es danach im wesentlichen wieder abnahm._

Nur einige Talgletscher wie der Tasman-Gletscher, der Fox- und der Franz-Josef-Gletscher, die mit dicken Schuttschichten bedeckt sind, wiesen zunächst relativ geringe Eisverluste auf. In der Zeit von 1980 bis Ende der 1990er Jahre sind sie sogar etwas gewachsen. So nahm die Länge des Franz Josef Gletschers um 1200 m zu._ Seit etwa 2000 schmelzen jedoch auch die großen Talgletscher deutlich. So hat in den letzten Jahren der Tasman-Gletscher stark an Masse verloren und kalbt z.Zt. in einen Gletschersee. Durch Abschmelzen, Zerfall und Kalben verliert er ungefähr 0,1 km3 pro Jahr._ Auch der Franz-Josef-Gletscher hat sich seit 2001 stark zurückgezogen (s. ABB.).

Ursachen

Als Ursachen der Gletscheränderungen wurde unter dem Eindruck des Gletscherwachstums Ende des 20. Jahrhunderts lange Zeit der Einfluss des Niederschlags als höher eingeschätzt als der der Temperatur. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Änderungen der jährlichen Mitteltemperatur einen größeren Einfluss auf die Gletschergröße haben als die Änderungen des Niederschlags. Wenn die Jahresmitteltemperaturen über dem Durchschnitt der Jahre 1971-2000 lagen, war die Massenbilanz der Gletscher negativ, lag sie darunter, zeigten die Gletscher eine positive Massenbilanz._ Untersuchungen an dem Brewster Gletscher, der wie die meisten Gletscher in Neuseeland im Bereich starker maritimer Niederschläge liegt, haben gezeigt, dass der Gletscher deutlich stärker auf Änderungen der Temperatur reagiert als auf solche der Niederschläge. So sind Niederschlagszu- bzw. -abnahmen um 50 % erforderlich, um die gleiche Wirkung zu erzielen wie eine Temperaturzu- oder -abnahme um 1 °C.Anderson, B., et al., (2010): Climate sensitivity of a high precipitation glacier in New Zealand. Journal of Glaciology 56, 114–128.

Die Temperaturschwankungen sind wiederum abhängig von den Schwankungen der hier vorherrschenden Westwinde._ Ähnlich wie die <a href="Nordatlantische%20Oszillation">NAO</a> im Nordatlantik gibt es auch im Südpazifik eine Dekadenschwankung der Westwindzirkulation, die entscheidend die Wetterbedingungen zwischen 45 °S und 60 °S beeinflusst und damit auch die Gletscher der Südlichen Alpen Neuseelands. Die Schwankungen der Westwindzirkulation sind wiederum abhängig von <a href="ENSO">ENSO</a>: Bei vorherrschenden El-Niño-Bedingungen ist die Westwindzirkulation verstärkt, bei La-Niña-Bedingungen geschwächt. Starke Westwinde bringen kühlere Temperaturen, mehr Wolken und mehr Niederschläge, was das Wachstum der Gletscher begünstigt. Dominieren La-Niña-Bedingungen, verhält es sich umgekehrt. Die Expansion mancher Neuseeländischer Gletscher zwischen 1977 und 1998 fällt nicht zufällig in eine Periode häufiger El-Niño-Ereignisse. Ab 2000 ist die Periode des Gletscherwachstums wieder vorbei. Im letzten Jahrzehnt haben eher La-Niña-Bedingungen mit einer schwächeren Westwindzirkulation vorgeherrscht.__

Ausblick

Für die Zukunft ist es denkbar, dass <a href="ENSO">El-Niño-Ereignisse</a> häufiger werden, was dann dazu führen könnte, dass die Akkumulation einiger neuseeländischen Gletscher zunimmt und ihre Massenbilanz sich positiv entwickelt. Falls die <a href="Klimaprojektionen">künftige Erwärmung</a> jedoch die 2-Grad-Grenze überschreiten sollte, wird dadurch das Abschmelzen im Sommer so sehr verstärkt und die Schnee-Regen-Grenze soweit sowohl räumlich nach oben wie jahreszeitlich verschoben, dass der Einfluss von El-Niño-Ereignissen auf die Westwinde nur noch von sekundärer Bedeutung sein wird. Die globale Erwärmung wird also in den nächsten Jahrzehnten mit ziemlicher Sicherheit auch bei den neuseeländischen Gletschern zu einem weiteren Verlust an Eismasse führen._

Einzelnachweise

_

Lizenzangaben

Dieser Artikel ist ein Originalartikel des Klima-Wiki und steht unter der Creative Commons Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland. Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können in den meisten Fällen durch Anklicken dieser Mediendateien abgerufen werden und sind andernfalls über Dieter Kasang zu erfragen. CC-by-sa.png
Kontakt: Dieter Kasang

ähnlich wie=Gletscher (Alpen) |ähnlich wie=Gletscher in Nordeuropa |ähnlich wie=Gletscher (Nordamerika) |ähnlich wie=Gletscher in Südamerika |ähnlich wie=Gletscher in den Tropen |ähnlich wie=Gletscher (Polare Gebiete) |Regionales Beispiel von=Gletscher im Klimawandel |Folge von=Aktuelle Klimaänderungen _ DBS-Wiki-KW,fckSPACEGletscherfckSPACE(Alpen),fckSPACEGletscherfckSPACENordeuropa,fckSPACEGletscherfckSPACE(Nordamerika),fckSPACEGletscherfckSPACESüdamerika,fckSPACEGletscherfckSPACEinfckSPACEdenfckSPACETropen,fckSPACEGletscherfckSPACE(PolarefckSPACEGebiete),fckSPACEGletscherschmelze,fckSPACEAktuellefckSPACEKlimaänderungen,fckSPACEKryosphäre,fckSPACERegionalefckSPACEKlimafolgen

Kryosphäre Regionale Klimafolgen