Diskussion:Lufttemperatur: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klimawandel
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:::Als globale bzw. hemisphärische Mitteltemperatur wird die mittlere 'Lufttemperatur' aller Punkte bzw. realiter aller gemittelten Messpunkte in 2m Höhe über dem Land wie über dem Meer verstanden. Sie wird entscheidend durch die Temperaturschwankungen der Unterlage (Wasser, Boden...) bestimmt (daneben durch Luftmassenaustausch), die jahreszeitlich (und auch zwischen Tag und Nacht) bei Wasser deutlich geringer sind als bei Gestein o.ä. Warum das so ist, hängt mit dem Dipol des Wassermoleküls und mit der Konvektion der Ozeane zusammen (was ich im einzelnen hier aber nicht erklären möchte). Daher erwärmt sich die Luft über dem Land im Sommer stärker und kühlt sich im Winter stärker ab als über dem Meer (sichtbar auch im Unterschied zwischen maritimem und kontinentalem Klima), und die Sommer-Winter-Amplitude ist auf der NH ca. doppelt so groß wie auf der SH mit ihren viel größeren Wasserflächen. Dieser Effekt wirkt sich auf die globale Mitteltemperatur offensichtlich stärker aus als die jahreszeitlichen Schwankungen der Sonneneinstrahlung. Also der von dir angesprochene Widerspruch ist tatsächlich ein scheinbarer, da die Temperatur nicht nur durch die Solarstrahlung beeinflusst wird.
:::Als globale bzw. hemisphärische Mitteltemperatur wird die mittlere 'Lufttemperatur' aller Punkte bzw. realiter aller gemittelten Messpunkte in 2m Höhe über dem Land wie über dem Meer verstanden. Sie wird entscheidend durch die Temperaturschwankungen der Unterlage (Wasser, Boden...) bestimmt (daneben durch Luftmassenaustausch), die jahreszeitlich (und auch zwischen Tag und Nacht) bei Wasser deutlich geringer sind als bei Gestein o.ä. Warum das so ist, hängt mit dem Dipol des Wassermoleküls und mit der Konvektion der Ozeane zusammen (was ich im einzelnen hier aber nicht erklären möchte). Daher erwärmt sich die Luft über dem Land im Sommer stärker und kühlt sich im Winter stärker ab als über dem Meer (sichtbar auch im Unterschied zwischen maritimem und kontinentalem Klima), und die Sommer-Winter-Amplitude ist auf der NH ca. doppelt so groß wie auf der SH mit ihren viel größeren Wasserflächen. Dieser Effekt wirkt sich auf die globale Mitteltemperatur offensichtlich stärker aus als die jahreszeitlichen Schwankungen der Sonneneinstrahlung. Also der von dir angesprochene Widerspruch ist tatsächlich ein scheinbarer, da die Temperatur nicht nur durch die Solarstrahlung beeinflusst wird.
:::[[Benutzer:Dieter Kasang|Dieter Kasang]] 28.3.2010, 15:26
:::[[Benutzer:Dieter Kasang|Dieter Kasang]] 28.3.2010, 15:26
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! colspan="2"  style="background: #b3b7ff;"  | ständig absorbierte [http://de.wikipedia.org/wiki/Leistung_(Physik) Strahlungsleistung]:
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! colspan="2" | Die die Erde erreichenden 122.000 TW verteilen sich nach Schätzung<br /> im Mittel  auf folgende vier Bereiche:
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| 81.000&nbsp;TW  || Erwärmung von Festland- und Wasserflächen
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|41.000 TW ||Verdunstung von Wasserflächen (Ozeane)
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|370 TW || Wind und Wellen (kinetische Energie)
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|40 TW  || [http://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese Photosynthese] (CO2-Senke, O2-Quelle).
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|14 TW || Die von der Menschheit letztlich als „Abwärme“ produzierten 14 TW liegen im 0,1&nbsp;Promille-Bereich der natürlichen absorbierten Sonnenstrahlungsleistung P<sub>A</sub>, die selbst im Jahr wegen der elliptischen Umlaufbahn mit ±3% schwankt.
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| colspan="2" style="background-color:#eeeefe;" | ''Der heute geringe Photosynthese-Anteil ist auch ein Ausdruck der rückläufigen Bewaldung der Erde verglichen mit prähistorischen Zeiten. Wiederaufforstung sollte deshalb global überall Priorität haben (Fn.3). [...] Aus der '''Verdunstungsleistung von 41.000 TW''' lässt sich ein jährlicher <span style="background-color:yellow;">Wassermengen-Transport in die Atmosphäre von M<sub>H2O</sub> = 560.000 · 10<sup>9</sup> t abschätzen.</span> Diese Menge kommt nach Kondensation und Abgabe der Kondensationswärme in Niederschlägen wieder zu Boden und durch Abfluss über Gewässer zurück in die Ozeane. [...]''
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| colspan="2" style="background-color:#E0E0E0" |'''Quelle:'''<br /> Hans H. Brand, [http://www.lhft.e-technik.uni-erlangen.de/de/mitarbeiter/publikationen/hans/Klimawandel.pdf Klimawandel, Kohlendioxid und die Energiebilanz unserer Erde (PDF-Datei, 4 Seiten)]
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| ...&nbsp;TW  || [http://de.wikipedia.org/wiki/Weltenergiebedarf Weltenergiebedarf]: 107.000 Tera-Wattstunden (TWh) pro Jahr
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| colspan="2" |Max-Planck-Instituts für Meteorologie ([http://www.mpimet.mpg.de/wissenswertes/faqs.html Klima-FAQ):]<br /><center>[http://www.mpimet.mpg.de/presse/faqs/ist-die-abwaerme-der-menschen-wichtig-fuer-das-klima.html Ist die Abwärme der Menschen wichtig für das Klima?]</center>
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Hallo Dieter, wäre es Dir unter Umständen möglich, zumindest einige wissenschaftliche Publikationen zu benennen (und ggf. zu verlinken), in denen der hier in Rede stehende Sachverhalt - '''en détail''' - erklärt wird? Ich persönlich finde es ein wenig "irritierend", dass in der Literatur zum Thema Klimawandel im Prinzip '''KEINE quantitativen Angaben''' darüber zu finden sind, wie groß bzw. gering der Anteil der Sonnenstrahlungsleistung ist (vgl. Tabelle), '''der zur Erwärmung der (bodennahen) Luft "erforderlich" ist.'''
* Vgl. hierzu: [http://de.wikipedia.org/wiki/Luft#Andere_Werte Spezifische Wärmekapazität von Luft]
Herzliche Grüße:. --[[Benutzer:Sandra Burger|Sandra Burger]] 08:33, 3. Apr. 2010 (UTC) '''''P.S.:''' Frohe Ostern!''

Version vom 3. April 2010, 09:33 Uhr

Jahreszeitliche klimatische Schwankungen

[...] Strahlt eine Punktquelle, beispielsweise eine Schallquelle, Energie in drei Dimensionen aus und gibt es keinen Energieverlust, dann fällt die Intensität mit dem Abstand r vom Objekt mit ab: [...]

  • Bezüglich der Strahlungsintensität der Sonne steht - demgegenüber - in der de:WP (vgl. Jahreszeit#Allgemeines):

[...] Der im Jahresverlauf leicht veränderliche Abstand der Erde von der Sonne ist nicht die Ursache für die Jahreszeiten. Er macht lediglich die Südwinter etwas strenger und die Nordwinter etwas milder als sie bei kreisförmiger Erdbahn wären. Die Erde ist nämlich im Nordwinter an ihrem sonnennächsten Punkt (Perihel, ca. 3. Januar), während sie im Südwinter etwas weiter von der Sonne entfernt ist (Aphel, ca. 5. Juli). Stattdessen liegt der Grund für die Jahreszeiten im Winkel und der Dauer der Sonneneinstrahlung. Für Mitteldeutschland (geographische Breite 50°) beträgt der Winkel im Sommer 63,5° und die Sonnenscheindauer 16-17 Stunden, im Winter sind es hingegen 7-8 Stunden bei einem Winkel von 16,5°. [...]

Änderung der Sonnenstrahlungsleistung im Jahresverlauf Jahreszeitlicher Temperaturverlauf
Juli (Minimum): Aphel = sonnenfernster Punkt der Planetenbahn
Dezember (MAXIMUM): Perihel = sonnennächster Punkt der Planetenbahn.
Datenpunkte: jeweils der 21. des Monats.
Kurvenverlauf berechnet auf Basis der von Jones et. al. publizierten Daten[1] (Mittelwerte + Magnitude).

Erstaunlich ist, dass der - globale - Temperaturverlauf (vgl. Jones et al., a.a.O) anscheinend "phasenversetzt" (um eine halbe Schwingungsdauer) gegenüber der - infolge des variierenden Abstands der Erde zur Sonne - Änderung der Sonnenstrahlungsleistung PA verläuft.

  • FRAGE Nr.1: Wie ist dieser - scheinbare - Widerspruch (qualitativ sowie quantitativ) zu erklären (nämlich der anhand der Grafiken zu erkennende Sachverhalt, dass bei der globalen Lufttemperatur SATGLOBAL ein Maximum DANN zu verzeichnen ist, wenn bei der Sonnenstrahlungsleistung PA ein Minimum auftritt) ?

--Sandra Burger 11:23, 7. Mär. 2010 (UTC)

Die NH erwärmt sich im Sommer stärker und kühlt sich im Winter stärker ab als die SH. Der Grund sind die größeren Landmassen auf der NH und die größeren Meeresoberflächen auf der SH. Durch den Land-Meer-Gegensatz wird die globale Mitteltemperatur stärker beeinflusst als durch die jahreszeitlichen Schwankungen der Solarstrahlung.
Dieter Kasang 26.3.2010, 20:55
Wir sprechen hier – ganz offensichtlich – über ein „Phänomen“ bzw. über einen Sachverhalt, den ich persönlich zu den „essentials“ zählen würde, wenn es um den Unterrichtsstoff „Klima“ geht. (Und wenn ich Dich korrigieren darf, denn die von Dir gewählte Formulierung ist ausgesprochen unpräzise – aus der Grafik ist mitnichten zu entnehmen, dass sich die Nordhalbkugel INSGESAMT im Nordsommer stärker erwärmen würde etc. pp. Vielmehr zeigt die Grafik von Jones et al. – lediglich (!) – die Lufttemperatur (engl.: Surface air temperature).
Allerdings blieb meine Frage unbeantwortet: wie erklärt die Klimaforschung (ganz konkret und Punkt für Punkt - Stichwörter: Absorption; Remission; Konvektion pp. Verdunstung) in einer naturwissenschaftlich nachvollziehbaren Art und Weise diesen – scheinbaren – Widerspruch? Denn es gilt ja bei konstanter Masse - grundsätzlich (zu beachten ist dies) - folgende physikalische Gesetzmäßigkeit: Δ E ~ Δ T Besten Gruß:. --Sandra Burger 07:02, 28. Mär. 2010 (UTC) P.S.: Um nur EIN (beliebtes) Beispiel aus der Physik zu nennen: ein - scheinbarer (!) - Widerspruch: das „Phänomen“ Eislaufen wird z. Bsp. hier (qualitativ) erklärt.
Als globale bzw. hemisphärische Mitteltemperatur wird die mittlere 'Lufttemperatur' aller Punkte bzw. realiter aller gemittelten Messpunkte in 2m Höhe über dem Land wie über dem Meer verstanden. Sie wird entscheidend durch die Temperaturschwankungen der Unterlage (Wasser, Boden...) bestimmt (daneben durch Luftmassenaustausch), die jahreszeitlich (und auch zwischen Tag und Nacht) bei Wasser deutlich geringer sind als bei Gestein o.ä. Warum das so ist, hängt mit dem Dipol des Wassermoleküls und mit der Konvektion der Ozeane zusammen (was ich im einzelnen hier aber nicht erklären möchte). Daher erwärmt sich die Luft über dem Land im Sommer stärker und kühlt sich im Winter stärker ab als über dem Meer (sichtbar auch im Unterschied zwischen maritimem und kontinentalem Klima), und die Sommer-Winter-Amplitude ist auf der NH ca. doppelt so groß wie auf der SH mit ihren viel größeren Wasserflächen. Dieser Effekt wirkt sich auf die globale Mitteltemperatur offensichtlich stärker aus als die jahreszeitlichen Schwankungen der Sonneneinstrahlung. Also der von dir angesprochene Widerspruch ist tatsächlich ein scheinbarer, da die Temperatur nicht nur durch die Solarstrahlung beeinflusst wird.
Dieter Kasang 28.3.2010, 15:26
ständig absorbierte Strahlungsleistung:
Die die Erde erreichenden 122.000 TW verteilen sich nach Schätzung
im Mittel auf folgende vier Bereiche:
81.000 TW Erwärmung von Festland- und Wasserflächen
41.000 TW Verdunstung von Wasserflächen (Ozeane)
370 TW Wind und Wellen (kinetische Energie)
40 TW Photosynthese (CO2-Senke, O2-Quelle).
14 TW Die von der Menschheit letztlich als „Abwärme“ produzierten 14 TW liegen im 0,1 Promille-Bereich der natürlichen absorbierten Sonnenstrahlungsleistung PA, die selbst im Jahr wegen der elliptischen Umlaufbahn mit ±3% schwankt.
Der heute geringe Photosynthese-Anteil ist auch ein Ausdruck der rückläufigen Bewaldung der Erde verglichen mit prähistorischen Zeiten. Wiederaufforstung sollte deshalb global überall Priorität haben (Fn.3). [...] Aus der Verdunstungsleistung von 41.000 TW lässt sich ein jährlicher Wassermengen-Transport in die Atmosphäre von MH2O = 560.000 · 109 t abschätzen. Diese Menge kommt nach Kondensation und Abgabe der Kondensationswärme in Niederschlägen wieder zu Boden und durch Abfluss über Gewässer zurück in die Ozeane. [...]
Quelle:
Hans H. Brand, Klimawandel, Kohlendioxid und die Energiebilanz unserer Erde (PDF-Datei, 4 Seiten)
... TW Weltenergiebedarf: 107.000 Tera-Wattstunden (TWh) pro Jahr
Max-Planck-Instituts für Meteorologie (Klima-FAQ):
Ist die Abwärme der Menschen wichtig für das Klima?

Hallo Dieter, wäre es Dir unter Umständen möglich, zumindest einige wissenschaftliche Publikationen zu benennen (und ggf. zu verlinken), in denen der hier in Rede stehende Sachverhalt - en détail - erklärt wird? Ich persönlich finde es ein wenig "irritierend", dass in der Literatur zum Thema Klimawandel im Prinzip KEINE quantitativen Angaben darüber zu finden sind, wie groß bzw. gering der Anteil der Sonnenstrahlungsleistung ist (vgl. Tabelle), der zur Erwärmung der (bodennahen) Luft "erforderlich" ist.

Herzliche Grüße:. --Sandra Burger 08:33, 3. Apr. 2010 (UTC) P.S.: Frohe Ostern!