Reise um die Erde in 80 Tagen

Aus Weltliteratur
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Reise um die Erde in 80 Tagen (auch In 80 Tagen um die Welt, Originaltitel Le tour du monde en quatre-vingts jours) ist ein Roman von Jules Verne. Er wurde 1873 veröffentlicht und vom Wiener Verlag A. Hartleben 1875 in deutscher Übersetzung herausgegeben.

Der britische Gentleman Phileas Fogg bricht mit seinem Diener Passepartout aufgrund einer Wette in seinem Herrenclub zu einer Reise um die Welt in 80 Tagen auf und erlebt turbulente Abenteuer. Fogg gerät unter Verdacht, ein Bankräuber zu sein, und so kommt es, dass sich der Detektiv Wilbur Fix an seine Fersen heftet.

Die Reise beginnt im Reform Club in London und führt über Ägypten nach Indien, wo Fogg die schöne Aouda kennenlernt, die er und Passepartout vor dem Flammentod retten, und von dort weiter nach Hong Kong. Nach einem Halt in Japan und der Durchquerung der USA trifft Phileas Fogg schließlich in Irland ein und gelangt von dort nach London zurück.

Inhalt

Der reiche englische Gentleman Phileas Fogg, geradezu Exzentriker in Sachen Pünktlichkeit und täglichen Gewohnheiten und zudem ein leidenschaftlicher Whist-Spieler, wettet mit anderen Mitgliedern des Reformclubs, dass es ihm gelänge, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Noch am selben Abend bricht er mit seinem Diener Passepartout auf. Mit dem Zug fahren sie über Paris nach Brindisi, wo sie den Dampfer Richtung Suez besteigen. In einem Koffer hat er 20.000 Pfund Sterling dabei, die Hälfte seines Vermögens.

Etwa zur gleichen Zeit wurde ein Raub in der Bank of England verübt und der etwas übereifrige Geheimagent Mister Fix glaubt in Suez anhand der telegrafisch übermittelten Personenbeschreibung und der äußeren Umstände des auf schnelles Fortkommen dringenden Fogg, diesen als Räuber zu erkennen. Zum Schein freundet er sich mit Herr und Diener an. Von Bombay soll es mit dem Zug nach Kalkutta gehen, doch muss die Reise aufgrund unfertiger Schienenstränge mit einem Elefanten fortgesetzt werden. Der englische General Sir Francis Cromartry begleitet sie. Im Dschungel retten sie gemeinsam eine junge Witwe namens Aouda, die lebend mit ihrem toten Gatten von einer religiösen Sekte verbrannt werden sollte. Passepartout, der seinen Namen aufgrund seiner Verkleidungskünste und Akrobatiktricks nicht zu Unrecht trägt, spielt dabei die Rolle des wiedererweckten Toten.

Von Kalkutta geht die Reise nach Hongkong, da jedoch der Verwandte, zu dem man Aouda bringen wollte, unauffindbar ist, ist Fogg Gentleman genug, sie nach Europa einzuladen. Fix, der von den Routeplänen wusste, ist inzwischen auch nach Hongkong gereist. Er wartet auf einen telegrafischen Haftbefehl, um Fogg auf britischem Boden dingfest machen zu können. Aus diesem Grund betäubt er Passepartout, der seinem Herrn nun nicht mehr die vorgezogene Abfahrt des Dampfers nach Yokohama mitteilen kann. Der Diener selbst wird allerdings von der Hafenbehörde in der Annahme, er sei lediglich betrunken, dank der bei ihm gefundenen Tickets nach Japan eingeschifft.

Fogg mietet ein Schiff nach Shanghai und nimmt Fix mit. Mit Glück erreichen sie einen Frachter nach Yokohama. Dort hatte Passepartout inzwischen einen Job in einem Zirkus angenommen und zufällig besuchen Aouda und Fogg genau diesen Zirkus, der Diener schließt sich ihnen wieder an und gemeinsam fahren sie nach San Francisco. Nicht nur mit einem Colonel Proktor, der sich beleidigend über Aouda äußert, haben die Protagonisten Probleme, sie müssen sich zudem mit einer Büffelherde, einer baufälligen Brücke und Mormonen, die Passepartout verehelichen möchten herumschlagen. Schließlich wird auch noch der Zug nach New York von Sioux überfallen, Passepartout verschleppt, befreit und man gelangt mit Hilfe eines Segelschlittens zum nächsten Bahnhof. Doch in New York ist das Schiff nach Liverpool bereits abgefahren. Fogg mietet einen Raddampfer und als diesem das Heizmaterial ausgeht, kauft er das gesamte Schiff und lässt auch die Aufbauten verfeuern. Bei der Ankunft in England in Liverpool nimmt Fix, der die gesamte Zeit über zähneknirschend mitgereist war, Fogg fest. Dessen Unschuld stellt sich alsbald heraus, doch die Zeit von 80 Tagen scheint abgelaufen, als er schließlich in London eintrifft. Fogg und Aouda wollen heiraten und deshalb geht Passepartout zu Reverend Wilson, einem Priester. Dort erfährt er, dass es nicht Sonntag, sondern erst Samstag ist. Durch die Überschreitung der Datumsgrenze hat man einen ganzen Tag gewonnen. Fogg eilt zum Club und gelangt drei Sekunden vor dem Ablauf der Zeit in den Saal des Klubs und gewinnt somit die Wette. Am nächsten Tag heiraten Aouda und Fogg.

Der Roman beruht auf der Weltreise des Amerikaners George Francis Train, der 1870 jene Reise unternahm und bis zu seinem Lebensende noch drei weitere Male um die Erde reiste, 1892 sogar in 60 Tagen. Über die Änderung seines Namens in Phileas Fogg zeigte er sich erbost. Im Jahre 1869 waren der Suezkanal und die Eisenbahn durch die USA geöffnet worden. Zuvor war eine Reise um die Erde in 80 Tagen unmöglich.

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