José María Arguedas: Unterschied zwischen den Versionen

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'''José Maria Arguedas'''  (* 18. Januar 1911 in Andahuaylas, Peru; † 2. Dezember 1969 in Lima) war ein peruanischer Schriftsteller. Er zählt mit den bedeutendsten Schriftstellern des Indigenismo.
'''José Maria Arguedas'''  (* 18. Januar 1911 in Andahuaylas, Peru; † 2. Dezember 1969 in Lima) war ein peruanischer Schriftsteller. Er zählt mit den bedeutendsten Schriftstellern des Indigenismo.
== Leben ==


Arguedas wurde in einem Dorf in den Anden in der Provinz Apurímac geboren. Seine Mutter starb, als er drei Jahre alt war. Sein Vater war von Beruf Anwalt und viel unterwegs. Seine zweite Frau misshandelte den kleinen Arguedas und ließ ihn unter den indianischen Bediensteten aufwachsen. So erfuhr er am eigenen Leib die täglichen Ungerechtigkeiten und Demütigungen, denen die Indios unterworfen waren, und lernte ihre Sprache, das Quechua, wie seine Muttersprache und war von klein auf mit ihren Bräuchen, Festen und Riten vertraut. Ab 1926 besucht er ein Internat in Ica. Als er 1929 nach Lima kommt, um weiter zur Schule zu gehen, spricht er immer noch bessere Quechua als Spanisch. Nach seinem Schulabschluss 1929 studiert er Literatur an der Universität "San Marcos" in Lima. Nach dem Tod seines Vaters 1932 versucht er sich mit Arbeiten bei der peruanischen Post ökonomisch über Wasser zu halten.  
Arguedas wurde in einem Dorf in den Anden in der Provinz Apurímac geboren. Seine Mutter starb, als er drei Jahre alt war. Sein Vater war von Beruf Anwalt und viel unterwegs. Seine zweite Frau misshandelte den kleinen Arguedas und ließ ihn unter den indianischen Bediensteten aufwachsen. So erfuhr er am eigenen Leib die täglichen Ungerechtigkeiten und Demütigungen, denen die Indios unterworfen waren, und lernte ihre Sprache, das Quechua, wie seine Muttersprache und war von klein auf mit ihren Bräuchen, Festen und Riten vertraut. Ab 1926 besucht er ein Internat in Ica. Als er 1929 nach Lima kommt, um weiter zur Schule zu gehen, spricht er immer noch bessere Quechua als Spanisch. Nach seinem Schulabschluss 1929 studiert er Literatur an der Universität "San Marcos" in Lima. Nach dem Tod seines Vaters 1932 versucht er sich mit Arbeiten bei der peruanischen Post ökonomisch über Wasser zu halten.  

Version vom 12. Dezember 2007, 00:12 Uhr

José Maria Arguedas (* 18. Januar 1911 in Andahuaylas, Peru; † 2. Dezember 1969 in Lima) war ein peruanischer Schriftsteller. Er zählt mit den bedeutendsten Schriftstellern des Indigenismo.

Leben

Arguedas wurde in einem Dorf in den Anden in der Provinz Apurímac geboren. Seine Mutter starb, als er drei Jahre alt war. Sein Vater war von Beruf Anwalt und viel unterwegs. Seine zweite Frau misshandelte den kleinen Arguedas und ließ ihn unter den indianischen Bediensteten aufwachsen. So erfuhr er am eigenen Leib die täglichen Ungerechtigkeiten und Demütigungen, denen die Indios unterworfen waren, und lernte ihre Sprache, das Quechua, wie seine Muttersprache und war von klein auf mit ihren Bräuchen, Festen und Riten vertraut. Ab 1926 besucht er ein Internat in Ica. Als er 1929 nach Lima kommt, um weiter zur Schule zu gehen, spricht er immer noch bessere Quechua als Spanisch. Nach seinem Schulabschluss 1929 studiert er Literatur an der Universität "San Marcos" in Lima. Nach dem Tod seines Vaters 1932 versucht er sich mit Arbeiten bei der peruanischen Post ökonomisch über Wasser zu halten.

Wegen der Teilnahme an Studentenprotesten gegen den Besuch eines Abgesandten Mussolinis in Peru wird er 1937 verhaftet und für acht Monate ins Gefängnis gesteckt. 1939 beendet er seine Doktorarbeit, in der er spanische und indigene Dorfgemeinschaften vergleicht. Anschließend arbeitet er als Dozent für Quechua und Ethnologie und betreibt umfangreiche Feldforschungen zur Quechua-Kultur. Daneben studiert er Anthropologie, wird 1953 Leiter des Instituts für ethnologische Studien am "Museum der Peruanischen Kultur", verpflichtet sich 1962 als Professor auf Zeit an der "Universidad agraria de la Molina" in Lima und wird 1963 zum Direktor im "Haus der peruanischen Kultur" ernannt. Er veröffentlicht zahlreiche Untersuchungen über die Quechua-Kultur und veröffentlicht einige Quechua-Text zum ersten Mal in spanischer Übersetzung. Sein Leben lang hat Arguedas unter seiner frühen Kindheit und seiner dadurch geprägten Außenseiterrolle gelitten. Nach jahrelangen Depressionen begeht er 1969 Selbstmord.

Werk

Sein bekanntestes Werk ist der Roman Die tiefen Flüsse (Los ríos profundos, 1958), der von einer tiefen Zuneigung zur Quechua-Kultur, der Sitten und Bräuche der Indios, zeugt, aber auch die belebte und unbelebte Natur Perus beschreibt: die hohen Andengebirge, die Wüsten, die tiefen Flusstäler und dampfenden Dschungel. Ein Werk des Indigenismo ist Trink mein Blut, trink meine Tränen (Todas las sangres, 1964). Die Erzählung Diamanten und Feuersteine ist erstmalig 2002 auf Deutsch erschienen.


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