Die Nase

Aus Weltliteratur
Version vom 18. Mai 2008, 10:22 Uhr von Dieter Kasang (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisieren Sie Ihre Browser-Lesezeichen und verwenden Sie stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Die Nase ist eine Erzählung des russischen Dichters Nikolai Gogol.

Inhalt

Die Erzählung vermischt reale Alltäglichkeiten mit Absurdem: Der Barbier Iwan Jakowlewitsch findet beim Frühstück in seinem Brot eine Nase, die dem Kollegienassessor Kowalew gehört, den er immer mittwochs und sonntags rasiert. Voller Angst verpackt er die Nase und wirft sie von einer Brücke in die Newa. Entsprechend stellt jener Kowalew beim Erwachen fest, dass ihm seine Nase fehlt. Als er sich deswegen auf den Weg macht, um dies beim Polizeipräfekten zu melden, trifft er unterwegs in der Uniform eines Staatsrates seine eigene Nase! Er verfolgt sie fassungslos, spricht sie an, wird aber von ihr abgewiesen. Den Polizeipräfekten trifft er nicht an, eine Zeitung lehnt eine Anzeige über die Nase ab. Kowalew kehrt ratlos nach Hause zurück, als ihm gemeldet wird, dass die Nase in dem Augenblick, da sie den Postwagen nach Riga besteigen wollte, festgenommen worden sei, weil sie einen gefälschten Pass besitze. Der Polizist, der die Nase festgenommen hat, wickelt sie in ein Stück Papier und bringt sie Kowalew. Die Freude ist aber nur kurz, denn die Nase will an ihrer alten Stelle nicht haften, alle Versuche schlagen fehl, auch der Arzt kann nicht helfen. Inzwischen hat sich das Gerücht über eine Nase, die täglich auf dem Newski-Prospekt spazieren gehe, verbreitet. Aber eines Tages erwacht Kowalew wieder mit seiner Nase im Gesicht, als ob nichts gewesen wäre.

In dieser Erzählung hat Gogol absolute Absurditäten mit ganz alltäglichen Begebenheiten verbunden. Das absurde Geschehen wird wie eine normale Banalität erzählt. Die Erzählung ist vielfach und verschieden gedeutet worden. Sie ist aber sicher ein Beispiel für Gogols Weltverständnis: so geht es zu in einer Welt, in der der Teufel am Werke ist. Der Mensch wird durch den Verlust seiner Nase aus seiner Geborgenheit gerissen und verliert seine Sicherheit. Durch das groteske Geschehen wird die Wirklichkeit entstellt. Der schöne Schein, die Fassade ist zerstört. Die Erzählung gilt als erstes surrealistisches Prosastück.

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Die Nase aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.