Die Liebe in den Zeiten der Cholera

Aus Weltliteratur
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Die Liebe in den Zeiten der Cholera (span. El amor en los tiempos del cólera) ist ein Roman des kolumbianischen Literaturnobelpreisträgers Gabriel García Márquez. Im spanischsprachigen Original erschien das Werk 1985.

Der Roman beschreibt die verworrene Lebens- und Liebesgeschichte von Fermina Daza und Florentino Ariza, die sich als Jugendliche in einer kolumbianischen Hafenstadt im ausgehenden 19. Jahrhundert kennenlernen. Nach dem Ende ihrer platonischen Beziehung wendet sich Daza dem Arzt Juvenal Urbino zu, den sie heiratet und mit dem sie eine Familie gründet. Ariza dagegen schwört ihr ewige Liebe und pflegt außer zahlreichen sexuellen Abenteuern keine Liebesbeziehung zu einer Frau. Als Urbino achtzigjährig stirbt, macht Ariza der Witwe erneut Avancen und gewinnt sie letztlich für sich.

Inhalt

Es beginnt mit der Obduktion eines Toten, durchgeführt von dem 81-jährigen Dr. Juvenal Urbino. An diesem Ostersonntag stirbt der Arzt an einem sehr merkwürdigen (und beinahe witzigen) Tod: Er stürzt von einer Leiter bei dem Versuch seinen frechen, sprechenden Papagei vom Baum zu holen. Doch noch am Abend des Todestages sagt Florentino Ariza direkt nach der Trauerfeier zu der Witwe: „Fermina, auf diese Gelegenheit habe ich über ein halbes Jahrhundert gewartet, um Ihnen erneut ewige Treue und stete Liebe zu schwören.“ Fermina Daza reagiert natürlich mit Zorn.

Nach dieser Episode folgt eine Rückblende, die den ganzen Roman über andauert. Sie beginnt mit der Jugendliebe zwischen Florentino und Fermina und setzt fort mit den beiden sich entfernenden Leben, die aber doch weiter durch die einseitige Liebe von Florentino zu Fermina verbunden bleiben. Es wird abwechselnd aus Florentino Arizas Sicht bzw. aus der Sicht Fermina Dazas berichtet. Während Florentino stetig die nächste Stufe der Karriereleiter erklimmt und somit auch immer mehr in der Gesellschaft akzeptiert ist, hat Fermina Daza mit ihrem Leben als Hausfrau zu kämpfen und ist kontinuierlich bemüht die Liebe zu ihrem Ehepartner zu finden und gleichzeitig die bereits vorhandenen Gefühle aufrecht zu erhalten.

Um sich von der gewaltigen Liebe zu Fermina Daza abzulenken, entwickelt sich Florentino Ariza zu einem Mann, der den sexuellen Kontakt mit den Frauen sucht, obwohl er sich seine Jungfräulichkeit zunächst für seine Herzdame aufheben wollte. Begonnen hat seine Suche nach Sex, als seine Mutter Transito Ariza die junge Witwe Nazaret, die ohne Schlafgelegenheit war, weil ihr Haus während einer 63-tägigen Belagerung der Stadt zerstört wurde, in ihr Haus aufgenommen hat, unter dem Vorwand ihrem liebeskranken Jungen zu helfen. Bis zu dem Zeitpunkt an dem Dr. Juvenal Urbino starb, hatte Florentino „[…] etwa fünfundzwanzig Hefte und sechshundertzweiundzwanzig Eintragungen über dauerhaftere Liebschaften gefüllt[…]“.

Am Ende der Geschichte schafft es Florentino geschickt, ein Treffen mit der verwitweten Fermina zu arrangieren. Die beiden treffen sich regelmäßig ein bis zweimal in der Woche zu Kaffee und Kuchen, bis Florentino sie letztendlich dazu bringt, eine Dampferfahrt auf dem Fluss Magdalena zu machen. Anders als abgesprochen fährt er auf dem Schiff mit, das ihm gehört, weil er mittlerweile der Besitzer der KFK ist. Nun beschreibt Marquez detailliert wie sich Fermina der Liebe zu Florentino hingibt und die Beiden, trotz ihres Alters, sogar eine sexuelle Beziehung führen, wenn auch mit einigen, eben dem Alter zuzuschreibenden Schwierigkeiten. Um diesen Augenblick weiterhin genießen zu können, lässt Florentino, nachdem die Passagiere am Ziel abgesetzt wurden, die gelbe Choleraflagge hissen, um ungestört zurückfahren zu können.

Bedeutung

Die Liebe in den Zeiten der Cholera gilt als eines der bedeutendsten literarischen Werke des ausgehenden 20. Jahrhunderts und fügt sich als Geschichte vom Leben und Lieben in Lateinamerika nahtlos in das Spätwerk García Márquez' ein.


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