Ozonloch über der Antarktis: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klimawandel
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:ozonloch2003.gif|thumb|420 px|Das Ozonloch über der Antarktis am 24.9.2003. Mit 28 Millionen km2 war das Ozonloch (d.i. die Fläche, über der die Gesamtozonmenge bei unter 220 DU lag) fast doppelt do groß wie die Antarktis.]]
[[Bild:ozonloch2003.gif|thumb|420 px|Das Ozonloch über der Antarktis am 24.9.2003. Mit 28 Millionen km2 war das Ozonloch (d.i. die Fläche, über der die Gesamtozonmenge bei unter 220 DU lag) fast doppelt do groß wie die Antarktis.]]
[[Bild:ozonloch_entwicklung.gif|thumb|420 px|Die Entwicklung der Ozonlochgröße über der Antarktis. Dargestellt sind die Mittelwerte im September.]]


Die mittlere globale Ozonzerstörung von ca. 4% ist sehr unterschiedlich über den Erdball verteilt. Während die niederen Breiten beiderseits des Äquators so gut wie keine Veränderungen aufweisen, zeigt sich die stärkste Ozonvernichtung über den Polargebieten und besonders über der Antarktis. Die antarktische Ausdünnung der Ozonschicht im Südfrühjahr (September bis November) ist als ,Ozonloch" bekannt geworden. Sie wurde zu Beginn der 1980er Jahre entdeckt und wird seitdem durch Satelliten-, Boden-, Ballon- und Flugzeugmessungen genauestens beobachtet.
Die mittlere globale Ozonzerstörung von ca. 4% ist sehr unterschiedlich über den Erdball verteilt. Während die niederen Breiten beiderseits des Äquators so gut wie keine Veränderungen aufweisen, zeigt sich die stärkste Ozonvernichtung über den Polargebieten und besonders über der Antarktis. Die antarktische Ausdünnung der Ozonschicht im Südfrühjahr (September bis November) ist als ,Ozonloch" bekannt geworden. Sie wurde zu Beginn der 1980er Jahre entdeckt und wird seitdem durch Satelliten-, Boden-, Ballon- und Flugzeugmessungen genauestens beobachtet.

Version vom 24. April 2008, 21:51 Uhr

Das Ozonloch über der Antarktis am 24.9.2003. Mit 28 Millionen km2 war das Ozonloch (d.i. die Fläche, über der die Gesamtozonmenge bei unter 220 DU lag) fast doppelt do groß wie die Antarktis.
Die Entwicklung der Ozonlochgröße über der Antarktis. Dargestellt sind die Mittelwerte im September.

Die mittlere globale Ozonzerstörung von ca. 4% ist sehr unterschiedlich über den Erdball verteilt. Während die niederen Breiten beiderseits des Äquators so gut wie keine Veränderungen aufweisen, zeigt sich die stärkste Ozonvernichtung über den Polargebieten und besonders über der Antarktis. Die antarktische Ausdünnung der Ozonschicht im Südfrühjahr (September bis November) ist als ,Ozonloch" bekannt geworden. Sie wurde zu Beginn der 1980er Jahre entdeckt und wird seitdem durch Satelliten-, Boden-, Ballon- und Flugzeugmessungen genauestens beobachtet.

Von einem "Ozonloch" spricht man, wenn die Mittelwerte der Ozonsäule über die Zeit vom 7. September bis 13. Oktober unter 220 DU liegen. Das ist der Wert, der nach der Entdeckung des Ozonlochs zuerst in den 1980er Jahren gemessen wurde. Das Maximum der Ozonzerstörung liegt in der zweiten Septemberhälfte. Die Größe des Ozonlochs, d.h. das Gebiete über der Antarktis, das im September-Oktober weniger als 220 DU aufweist, lag in den letzten Jahren bei ca. 25 Mio km2, was ungefähr der doppelten Größe des antarktischen Kontinents entspricht. Im Kern des Ozonlochs über der zentralen Antarktis sind die Werte zeitweilig auf 100 DU und weniger gefallen, verglichen mit ca. 300 DU in den 1970er Jahren.

Die Masse des zerstörten Ozons in jedem Südfrühling ereicht ca. 80 Megatonnen (1 Megatonne = 1 Mrd. kg), was ungefähr 3% der globalen Ozonmasse ausmacht. Ballonmessungen zeigen, dass die Ozonzerstörung in der Höhe von 14-20 km, wo früher die höchsten Ozonwerte im antarktischen Frühling gemessen wurden, an bestimmten Tagen nahezu vollständig ist. Gegenüber den Werten aus der Zeit vor 1980 ist hier die Ozonmenge auch noch im Oktober um etwa 90% reduziert.

Das Ozonloch dehnte sich in der Fläche während der 1980er Jahre bis Anfang der 1990er schnell von 0 auf ca. 20 Mio km2 aus und nahm in den 1990er Jahren nur noch langsam zu. 2002 schrumpfte es überraschen auf nur ca. 10 Mio km2 zusammen, wies aber dann 2003 mit ca. 26 Mio km2 den bisher höchsten Wert auf. Der höchste Tageswert wurde mit fast 30 km2 am 20 September 2000 erreicht.17 Neuere Trenduntersuchungen bis 2003 zeigen, dass in den Monaten Oktober und November das Maximum der Ozonzerstörung offensichtlich überschritten ist, für September aber noch mit einer weiteren Ausdehnung des Ozonlochs gerechnet werden kann.[1]

  1. Alvarez-Madrigal, M., J. Pérez-Peraza (2005): Analysis of the evolution of the Antarctic ozone hole size, Journal of Geophysical Research 110, No. D2, D02107, doi: 10.1029/2004JD004944