Klimaprojektionen Ostseeraum

Aus Klimawandel
Abb.1: Änderung der 2m-Temperatur 2070-2099 im Vergleich zu 1961-1990 nach dem Szenario A1B im Winter (links) und Sommer (rechts). Gezeigt ist der Median von 13 Regionalmodellen.

Temperatur

Die Lufttemperatur wird im Ostseeraum bis zum Ende des 21. Jahrhunderts stärker als im globalen Durchschnitt ansteigen. Das gilt einmal für die Landgebiete, über denen sich die Luft ohnehin stärker erwärmt als über dem Meer, aber auch für die Temperatur über der Ostsee, und zwar besonders im Winterhalbjahr. Der Grund liegt vor allem in der positiven Rückkopplung durch die Verringerung der Schnee- und Eisbedeckung, durch die mehr Sonnenstrahlung vom Boden bzw. Wasser absorbiert und weniger reflektiert wird (Albedo-Effekt). Für das Sommerhalbjahr wird damit gerechnet, dass es häufiger zu warmen Temperaturextremen kommen wird. So werden Hitzewerte, die in Skandinavien in der jüngsten Vergangenheit nur alle 20 Jahre vorgekommen sind, 2071-2100 wahrscheinlich alle 5 Jahre vorkommen. Die mittleren Werte werden in Nordschweden, wo sich der Albedo-Effekt besonders bemerkbar macht, nach Berechnungen mit Regionalmodellen im Winter um 4-8 °C und im Sommer um 1,5-4,5 °C ansteigen.[1]

Abb.1: Änderung der Niederschläge 2070-2099 im Vergleich zu 1961-1990 nach dem Szenario im Winter (links) und Sommer (rechts) in %. Gezeigt ist der Median von 13 Regionalmodellen.

Niederschlag

Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als eine kalte. Die Folge sind eine größere Verdunstung und Trockenheit in manchen Regionen wie z.B. in Südeuropa und stärkere Niederschläge in anderen wie in Nordeuropa. In den Abflussgebieten des Ostseeraums wird es vor allem im Winter eine deutliche Zunahme der Niederschläge geben, während im Sommer die Niederschläge vor allem im Norden zunehmen werden, im Süden sogar abnehmen können. Insgesamt gibt es bei der Zunahme der Niederschläge ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Außerdem projizieren die Modelle, dass auch die Niederschlagsextreme zunehmen werden, selbst dort, wo die mittleren Niederschläge abnehmen. Nach manchen Berechnungen mit regionalen Zirkulationsmodellen werden extreme Niederschlagsereignisse, die in der jüngsten Vergangenheit sich nur alle 20 Jahre ereignet haben, gegen Ende des 21. Jahrhunderts im Sommer alle 6-10 Jahre und im Winter alle 2-4 Jahre vorkommen.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 The BACC II Author Team (2015): Second Assessment of Climate Change for the Baltic Sea Basin, DOI 10.1007/978-3-319-16006-1


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