Klimaänderungen in Australien

Aus Klimawandel
Abb. 1: Klimazonen nach Köppen in Australien

Klimazonen

Die klimatischen Bedingungen in Australien sind sehr unterschiedlich.[1] Der Kontinent wird dominiert durch das wüsten- bis steppenartige Innere des Landes, den Outback, der bis zu 80 % der Fläche Australiens einnimmt und im Westen bis an die Küste reicht. Hier fallen nur bis zu 250 mm Niederschlag im Jahr. Die Temperaturen steigen im Sommer häufig über 40 °C. Darum herum gruppieren sich die veschiedensten Klimazonen. Der Norden des Kontinents gehört zum tropischen Klima. Das Sommerhalbjahr von November bis April wird durch Nordwestmonsune und starke Niederschläge bestimmt. Gelegentlich treffen Tropische Wirbelstürme auf Land. Im Winterhalbjahr Mai-Oktober ist es relativ trocken. Der Südwesten ist subtropisch-mediterran mit Niederschlägen vor allem im Winter durch die Westwindströmung. Der Osten Australiens reicht vom tropischen Klima im Norden über subtropische Verhältnisse in der Mitte bis zur gemäßigten Klimazone im Süden. Das Gebiet steht stark unter dem Einfluss von ENSO und kann bei La-Niña-Bedingungen sehr feucht und bei El-Niño-Ereignissen sehr trocken sein. Im Südosten mit der Insel Tasmanien herrscht ein gemäßigtes Klima.

Temperatur

Abb. 2: Änderung der mittleren Jahrestemperatur im Vergleich zu 1961-1990 in Australien

Die australische jährliche Mitteltemperatur zeigt zwischen 1900 und 1950 kaum Veränderungen. Der deutliche globale Temperaturanstieg zwischen 1910 und 1940 ist hier kaum ausgeprägt. Dennoch liegt der Anstieg der Temperatur zwischen 1910 und 2010 mit 0,9 °C leicht über dem globalen Wert.[2] Der Grund ist, dass seit der Mitte des letzten Jahrhunderts trotz starker Schwankungen von Jahr zu Jahr jedes Jahrzehnt wärmer als das vorhergehende war. Regional hat sich die Temperatur sehr unterschiedlich entwickelt. So gab es den stärksten Anstieg im Osten mit einer Zunahme der mittleren Jahres-Temperatur von 2 °C, während die Werte im Nordwesten leicht um 0,4 °C zurückgingen. Als Grund für die Abkühlung im Nordwesten wird eine zunehmende Aerosolbelastung von Asien her angenommen, duch die sich die Wolkenbedeckung erhöht hat.[3]

Das australische Klima ist stark durch El-Niño- und La-Niña-Ereignisse (ENSO) geprägt. So war das bisher wärmste Jahr 2005 ebenso ein El-Niño-Jahr wie das zweitwärmste Jahr 1998. Andererseits war die relativ kühle Periode 2010/11 die Folge eines La-Niña-Ereignisses. Dem Trend der mittleren Temperatur entspricht, dass sich die nächtlichen Minimumtemperaturen allein seit 1960 um 0,8 °C erhöht und die sehr heißen Tage mit Temperaturen über 40 °C seit den 190er Jahren deutlich zugenommen haben.[2]

Niederschlag

Der Niederschlag in Australien ist sehr variabel. Der langjährige Mittelwert der australischen Niederschläge liegt bei 465 mm,[4] mit sehr großen Unterschieden von Region zu Region. Vor allem in vier Landesteilen zeigen sich deutliche Trends: im Nordwesten, im südlichen Westaustralien, im südöstlichen Australien und im nordöstlichen Australien.[3]

Der größtenteils trockene Nordwesten ist die einzige Region mit einem langfristigen Anstieg der Niederschläge, hauptsächlich in den Sommermonaten. Als Ursache werden höhere Aerosol-Konzentrationen angenommen, die vor allem aus Asien stammen und Wolkenbildung und Niederschlag erhöht haben. Aber auch stärkere Monsunregen könnten zu den höheren Niederschlägen beigetragen haben. Das südwestliche Westaustralien, d.h. die Region um Perth, verzeichnet dagegen in den letzten 30 Jahren einen ständigen Rückgang der Niederschläge, z.B. mit 15 % weniger Regen im Winter seit Mitte der 1970er Jahre. Als Ursache werden eine südwärtige Verlagerung der Tiefdruckzugbahnen, höhere Temperaturen durch eine erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre und möglicherweise auch Veränderungen der Landnutzung angenommen. Die abnehmenden Niederschläge haben in der Region eine Reduktion der Abflussmenge in den Flüssen von 60 % zur Folge gehabt, was vor allem Pobleme für die Wasserversorgung von Perth verursacht.[3]

Auch im Südosten und Osten Australiens gingen die Niederschläge deutlich zurück. So fielen im Herbst (März bis Mai) seit Mitte der 1990er Jahre in dieser Region sogar 61 % weniger Niederschläge. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Wahrscheinlich hat das ENSO-Phänomen eine wichtige Rolle gespielt. Seit den 1970er Jahren haben bis Ende des 20. Jahrhunderts El-Niño-Ereignisse dominiert, die im Osten Australiens mit Trockenheit und Dürren einhergehen.[3]

Einzelnachweise

  1. Wikipedia: Klima in Australien
  2. 2,0 2,1 Australian Bureau of Meteorology (2012): State of the Climate – 2012
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Head, L., et al. (2013): Climate change and Australia, WIREs Clim Change 2013. doi: 10.1002/wcc.255
  4. Keenan, T.D., and H.A. Cleugh (2011): Climate Science Udate: A Report to the 2011 Garnaut Review

Weblinks

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