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|{{Box2|Ueberschrift=Neue Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Gletscher Himalaya Übersicht.jpg|Breite=220px}}'''[[Gletscher im Himalaya]]''' Im Himalaya und dem angrenzenden Karakorum befinden sich die größten Gletscher der Erde außerhalb der Polarregionen. Viele der großen Flüsse Süd- und Südostasiens wie Indus, Ganges und Brahmaputra, die Wasser für fast eine Milliarde Menschen liefern, entspringen in den Gebirgen zwischen dem westlich gelegenen Hindukusch und dem Himalaya, weshalb die Hochgebirge der Region auch als „Wasserschloss Asiens“ bezeichnet werden. Wie überall auf der Welt befinden sich auch hier die meisten Gletscher auf dem Rückzug. Aufgrund der Unzugänglichkeit der hoch gelegenen Gletscher stehen darüber jedoch erst durch die Satellitenmessungen der letzten zwei oder drei Jahrzehnte systematische Kenntnisse zur Verfügung. Auch die genaueren klimatischen Ursachen für die negative Massenbilanz der Gletscher sind nur in Einzelfällen vor Ort untersucht.[[Gletscher im Himalaya|Mehr...]]<br />  
|{{Box2|Ueberschrift=Neue Artikel|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Subpolar Gyre N-Atlantic.jpg|Breite=220px}}'''[[Atlantische Umwälzzirkulation in der Gegenwart]]''' Die Atlantische Umwälzzirkulation, auch als Golfstrom-System oder Thermohaline Zirkulation bezeichnet, gehört zu den zentralen Themen der Diskussion über den Klimawandel. Sie gilt als einer der Kipppunkte im Klimasystem, der durch die vom Menschen verursachte Klimaänderung in einen völlig neuen Zustand wechseln könnte, mit möglicherweise weitreichenden Folgen vor allem für das Klima in Europa. Ein solches Umkippen des Strömungssystems hat es in der geologischen Vergangenheit mehrfach gegeben. Und die Klimamodelle sagen eine deutliche Veränderung durch die Erwärmung des Wassers im Nordatlantik und das Abschmelzen des Grönlandeises voraus. Gibt es dafür auch gegenwärtig schon Anzeichen? Das Strömungsverhalten des Golfstroms und des Nordatlantikstroms werden erst seit 2004 bzw. 2014 direkt gemessen, eine viel zu kurze Zeit, um den Einfluss des Klimawandels von natürlichen Schwankungen des Systems zu unterscheiden. Proxydaten wie die Temperaturveränderungen in der Labradorsee und Berechnungen mit Klimamodellen lassen aber auch längerfristige Trends erkennen.<br />  




[[Bild:Temp 3000 Nullemission.jpg|left|220 px]]
 
'''[[Langfristige Klimaprojektionen]]''' Die Diskussionen über den Klimawandel drehen sich zeitlich normalerweise um die letzten 150 Jahre und das 21. Jahrhundert. Der Blick auf die 250 Jahre von 1850 bis 2100 verdeckt jedoch einige der grundlegenden Probleme, die mit dem Klimawandel verbunden sind. Denn die klimapolitischen Entscheidungen der nächsten Jahre bis Jahrzehnte werden Auswirkungen auf das globale Klima, die Ökosysteme der Erde und die menschliche Gesellschaft bis in die nächsten Jahrhunderte und Jahrtausende haben. Auch nach einer Beendigungen der Treibhausgasemissionen fällt die CO<sub>2</sub>-Konzentration über viele Jahrhunderte nur langsam ab und der Ozean und die großen Eisschilde reagieren nur sehr verzögert auf veränderte Temperaturen. Entsprechend ändert sich die globale Mitteltemperatur nur geringfügig und fällt auch über 1000 Jahre nur um wenige Zehntel Grad Celsius.[[Langfristige Klimaprojektionen|Mehr...]]<br />   
 
 
[[Bild:North-Sea depth.jpg|left|220 px]]'''[[Klimaänderungen im Nordseeraum]]''' Die Nordsee ist ein flaches Schelfmeer am Rande des Nordatlantiks. Sie ist in der heutigen Form durch das Abschmelzen der Eismassen der letzten Eiszeit entstanden. Die Nordsee steht unter dem ausgeprägten Einfluss der Nordatlantischen Oszillation (NAO), wodurch Wetter und Klima stark durch natürliche Schwankungen bestimmt werden. So ist die Zunahme der Sturmaktivitäten der letzten Jahrzehnte wahrscheinlich ein natürliches Phänomen, die Verlagerung der Sturmbahnen nach Nordosten aber möglicherweise durch die globale Erwärmung bedingt. Auch Temperatur und Niederschlag zeigen langfristige Veränderungen, die wahrscheinlich auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Besonders deutlich sind die Meeresoberflächentemperaturen der Nordsee angestiegen, mit bis zu 0,5 °C pro Jahrzehnt in der Deutschen Bucht.<br />   
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|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelles|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Temp1980-2015.jpg|Breite=220px}}'''2015 das wärmste Jahr!''' Lange schien es so, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts 1998. In manchen Medien wurde ein Aussetzen des Klimawandels ausgerufen, und in der Wissenschaft wurde nach Gründen für die "Klimapause" gesucht. Mit den Daten der Jahre 2014 und 2015 meldet sich jedoch der Klimawandel zurück. Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2014 liegt deutlich über den bisherigen Rekordwerten, obwohl es 2014 keinen El Niño gab. Jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik mit globalen Auswirkungen hatte 1998 zu einem warmen Rekordjahr gemacht und hat aktuell dazu beigetragen, dass 2015 das Jahr 2014 noch einmal deutlich übertroffen hat. [[Aktuelle Klimaänderungen|Mehr zur aktuellen Klimaänderung]]<br />
|{{Box2|Ueberschrift=Aktuelle Entwicklungen|Fliesstext={{Bild-links|Bild=Antarctic sea ice Nov.2016.png|Breite=220px}}'''Immer weniger Meereis''' Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2016 wurde zwar nicht das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht. Die Meereisausdehnung war aber etwa genau so gering wie im September 2007, als der bisher zweitniedrigsten Wert beobachtet wurde. Ende 2016 verzeichnete aber das November-Eis ein seit Beginn der Satellitenmessungen nie dagewesenes Minimum mit fast 3 Mio. km<sup>2</sup> unter dem Mittel der 1980er Jahre.<br> Noch viel erstaunlicher aber war zur selben Zeit die Entwicklung der Ausdehnung des antarktischen Meereises (Abb. links). Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten eher leicht zu, worüber es vierschiedene Erklärungsversuche gibt. Im November 2016, d.h. im Frühsommer der Südhalbkugel, lag die Ausdehung jedoch entgegen dem bisherigen Trend mit fast 2 Mio km<sup>2</sup> unter dem Mittel der Jahre 1981-2010 weit unter allen bisherigen Werten für November seit 1978, dem Beginn der Satellitenbeobachtung. Mehr: [[Arktisches Meereis]], [[Antarktisches Meereis]]<br />
 
 
 
[[Bild:Temp1980-2015.jpg|left|220 px]]
'''2016 das wärmste Jahr!''' Nach der Jahrundertwende bis zum Beginn der 2010er Jahre schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts 1998. In manchen Medien wurde ein Aussetzen des Klimawandels ausgerufen, und in der Wissenschaft wurde nach Gründen für die "Klimapause" gesucht. Mit den Daten der Jahre 2014, 2015 und jetzt auch 2016 meldete sich jedoch der Klimawandel zurück. Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2014 lag deutlich über den bisherigen Rekordwerten, obwohl es 2014 keinen El Niño gab. Jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik mit globalen Auswirkungen hatte 1998 zu einem warmen Rekordjahr gemacht und hat aktuell dazu beigetragen, dass 2015 und 2016 das Jahr 2014 noch einmal deutlich übertroffen haben. [[Aktuelle Klimaänderungen|Mehr zur aktuellen Klimaänderung]]<br />




[[Bild:CO2-konzentration aktuell.jpg|left|220 px]]'''400 ppm überschritten!''' Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte wurde die Grenze von 400 ppm Kohlendioxid (CO<sub>2</sub>) in der Atmosphäre im April und Mai 2014 überschritten. Vor Beginn der Industrialisierung schwankte die Kohlendioxidkonzentration um 280 ppm. Durch die Emission aufgrund der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas stieg der CO<sub>2</sub>-Gehalt immer höher und lag schon in den letzten Jahren kurzfristig über der 400-ppm-Marke. 2015 betrug die CO<sub>2</sub>-Konzentration aber auch im Monatsmittel und saisonal bereinigt mehr als 400 ppm. Im April 2016 lag der Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre bei 407 ppm. Grund für diesen Rekordwert sind neben den anthropogenen Emissionen auch der El Niño von 2015/16, der zu ungewöhnlich hohen Emissionen von tropischen Wäldern durch Waldbrände und Dürren geführt hat. [[Kohlendioxid-Konzentration|Mehr zur aktuellen Kohlendioxid-Konzentration]] <br />
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|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=220px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz so gut wie keine Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Strahlungsbilanz. In den nächsten Monaten werden auf dem Klima-Wiki mehrere Artikel zum Climate Engineering erscheinen. Ein Einführungsbeitrag und Artikel über die Aufhellung von Wolken über dem Ozean sowie über die Eisendüngung des Ozeans zur Anregung von Algenwachstum geben einen ersten Einblick in die Thematik.
|{{Box2|Ueberschrift=Climate Engineering|Fliesstext={{Bild-links|Bild=CE Verfahren.jpg|Breite=220px}}Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff ''Climate Engineering'' zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.  
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
[[Climate Engineering]], [[Solar Radiation Management (SRM)]], [[Modifikation mariner Schichtwolken]], [[Climate Engineering und Arktisches Meereis]], [[Ozeandüngung]], [[Kohlendioxidentzug durch Aufforstung]], [[Ökonomische Aspekte des Climate Engineering]], [[Politische Herausforderungen von Climate Engineering]]
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|{{Box4|Ueberschrift=Bildungswiki '''"Klimawandel"'''|Fliesstext=Das Bildungswiki '''"Klimawandel"''' ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen.  
|{{Box4|Ueberschrift=Bildungswiki Klimawandel|Fliesstext=Das '''"Bildungswiki Klimawandel"''' ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen.  
In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.
In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.
   
   

Version vom 10. Juli 2018, 15:35 Uhr

KLIMAWANDEL UND KLIMAFOLGEN

Neue Artikel

Subpolar Gyre N-Atlantic.jpg
Atlantische Umwälzzirkulation in der Gegenwart Die Atlantische Umwälzzirkulation, auch als Golfstrom-System oder Thermohaline Zirkulation bezeichnet, gehört zu den zentralen Themen der Diskussion über den Klimawandel. Sie gilt als einer der Kipppunkte im Klimasystem, der durch die vom Menschen verursachte Klimaänderung in einen völlig neuen Zustand wechseln könnte, mit möglicherweise weitreichenden Folgen vor allem für das Klima in Europa. Ein solches Umkippen des Strömungssystems hat es in der geologischen Vergangenheit mehrfach gegeben. Und die Klimamodelle sagen eine deutliche Veränderung durch die Erwärmung des Wassers im Nordatlantik und das Abschmelzen des Grönlandeises voraus. Gibt es dafür auch gegenwärtig schon Anzeichen? Das Strömungsverhalten des Golfstroms und des Nordatlantikstroms werden erst seit 2004 bzw. 2014 direkt gemessen, eine viel zu kurze Zeit, um den Einfluss des Klimawandels von natürlichen Schwankungen des Systems zu unterscheiden. Proxydaten wie die Temperaturveränderungen in der Labradorsee und Berechnungen mit Klimamodellen lassen aber auch längerfristige Trends erkennen.



North-Sea depth.jpg
Klimaänderungen im Nordseeraum Die Nordsee ist ein flaches Schelfmeer am Rande des Nordatlantiks. Sie ist in der heutigen Form durch das Abschmelzen der Eismassen der letzten Eiszeit entstanden. Die Nordsee steht unter dem ausgeprägten Einfluss der Nordatlantischen Oszillation (NAO), wodurch Wetter und Klima stark durch natürliche Schwankungen bestimmt werden. So ist die Zunahme der Sturmaktivitäten der letzten Jahrzehnte wahrscheinlich ein natürliches Phänomen, die Verlagerung der Sturmbahnen nach Nordosten aber möglicherweise durch die globale Erwärmung bedingt. Auch Temperatur und Niederschlag zeigen langfristige Veränderungen, die wahrscheinlich auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Besonders deutlich sind die Meeresoberflächentemperaturen der Nordsee angestiegen, mit bis zu 0,5 °C pro Jahrzehnt in der Deutschen Bucht.

Aktuelle Entwicklungen

Antarctic sea ice Nov.2016.png
Immer weniger Meereis Das arktische Meereis hat bisher vor allem im September, dem Monat seiner geringsten Ausdehnung, stark abgenommen. Im September 2016 wurde zwar nicht das bisherige Minimum vom September 2012 erreicht. Die Meereisausdehnung war aber etwa genau so gering wie im September 2007, als der bisher zweitniedrigsten Wert beobachtet wurde. Ende 2016 verzeichnete aber das November-Eis ein seit Beginn der Satellitenmessungen nie dagewesenes Minimum mit fast 3 Mio. km2 unter dem Mittel der 1980er Jahre.
Noch viel erstaunlicher aber war zur selben Zeit die Entwicklung der Ausdehnung des antarktischen Meereises (Abb. links). Das antarktische Meereis nahm in den letzten Jahrzehnten eher leicht zu, worüber es vierschiedene Erklärungsversuche gibt. Im November 2016, d.h. im Frühsommer der Südhalbkugel, lag die Ausdehung jedoch entgegen dem bisherigen Trend mit fast 2 Mio km2 unter dem Mittel der Jahre 1981-2010 weit unter allen bisherigen Werten für November seit 1978, dem Beginn der Satellitenbeobachtung. Mehr: Arktisches Meereis, Antarktisches Meereis


2016 das wärmste Jahr! Nach der Jahrundertwende bis zum Beginn der 2010er Jahre schien es zunächst, als ob sich die globale Mitteltemperatur trotz einer steigenden Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre nicht weiter erhöhen würde. Die Werte im neuen Jahrhundert lagen nur bei wenigen Jahren geringfügig über dem Spitzenjahr am Ende des letzten Jahrhunderts 1998. In manchen Medien wurde ein Aussetzen des Klimawandels ausgerufen, und in der Wissenschaft wurde nach Gründen für die "Klimapause" gesucht. Mit den Daten der Jahre 2014, 2015 und jetzt auch 2016 meldete sich jedoch der Klimawandel zurück. Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2014 lag deutlich über den bisherigen Rekordwerten, obwohl es 2014 keinen El Niño gab. Jene ungewöhnliche Erwärmung im tropischen Pazifik mit globalen Auswirkungen hatte 1998 zu einem warmen Rekordjahr gemacht und hat aktuell dazu beigetragen, dass 2015 und 2016 das Jahr 2014 noch einmal deutlich übertroffen haben. Mehr zur aktuellen Klimaänderung

Climate Engineering

CE Verfahren.jpg
Trotz zahlreicher Warnungen aus der Wissenschaft vor den Folgen des Klimawandels zeigen die internationalen Bemühungen um den Klimaschutz nur wenig Wirkung. Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt mit 3,1 % pro Jahr unvermindert an und liegt inzwischen bei über 400 ppm. Angesichts dieser Entwicklung halten es viele Wissenschaftler für kaum noch möglich, dass das allgemein anerkannte Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 2 °C oder gar 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann. Daher werden zunehmend Eingriffe in das Klimasystem diskutiert, die die Auswirkungen des Klimawandels begrenzen sollen. Solche Eingriffe werden unter dem Begriff Climate Engineering zusammengefasst. Dabei geht es zum einen um die nachträgliche Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre und zum anderen um die Beeinflussung der Sonneneinstrahlung.

Climate Engineering, Solar Radiation Management (SRM), Modifikation mariner Schichtwolken, Climate Engineering und Arktisches Meereis, Ozeandüngung, Kohlendioxidentzug durch Aufforstung, Ökonomische Aspekte des Climate Engineering, Politische Herausforderungen von Climate Engineering

5. Sachstandsbericht des IPCC

IPCC AR5 WGI cover.jpg
Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) hat 2013/14 in drei Teilen seinen 5. Sachstandsbericht herausgegeben. Der 1. Teil zu den Veränderungen des physikalischen Klimasytems und deren Ursachen ist im September 2013 erschienen, der zweite Teil über die Folgen und Risiken des Klimawandels im März und der dritte Teil über Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel und Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels im April 2014. Der Bericht bestätigt fundierter als bisher, dass sich das Klima der Erde durch den menschlichen Einfluss ändert und dass bei einem ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen ein gefährlicher Klimawandel bevorsteht. Ein globaler Temperaturanstieg um 4°C und mehr gegenüber dem vorindustriellem Niveau ist danach möglich. Die Folge wären unvermeidbare Schäden durch den Meeresspiegelanstieg und Extremereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen für den Menschen und zahlreiche Ökosysteme. Die gegenwärtigen Vermeidungs- und Anpassungsmaßnahmen werden zur Verhinderung dieser Folgen nicht ausreichen.

IPCC

Bildungswiki Klimawandel

Das "Bildungswiki Klimawandel" ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Bildungsserver, dem Climate Service Center und dem Hamburger Bildungsserver zum Aufbau einer Enzyklopädie über den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen. In der sachlichen Richtigkeit sind die Artikel an den Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Veröffentlichungen orientiert, die in renommierten Fachzeitschriften erschienen und zumeist in die zusammenfassenden Sachstandsberichte des Weltklimarates IPCC eingegangen sind.

Autorinnen und Autoren mit Fachwissen und Schreibfertigkeit sind jederzeit willkommen. Das Wiki "Klimawandel" ist auf die Nutzung im Bildungsbereich ausgerichtet. Wünschenswert sind daher einerseits populärwissenschaftliche Fachartikel, andererseits einfache Artikel für jüngere Schüler. Hinweise auf die Verwendung im Unterricht, von einfachen Fragestellungen oder Experimenten bis hin zu ganzen Unterrichtskonzepten, sind ausdrücklich erwünscht. Eine erste Einführung in die Arbeit mit dem Wiki "Klimawandel" bietet die Hilfe. Anmeldung zur Mitarbeit bitte über Dieter Kasang.

Kontakt: Dieter Kasang